Eltern kämpfen für HessingEinrichtung
Gesundheit Jetzt soll sich der Landtag mit dem Sozialpädiatrischen Zentrum befassen
Das Aus des Sozialpädiatrischen Zentrums bei der Hessing-Stiftung in Göggingen wird jetzt Thema für den bayerischen Landtag. Der Elternbeirat des Hessing-Kinderhauses hat eine Petition eingereicht. Die Politik soll prüfen, ob das Verfahren nochmals aufgerollt wird. Die Hoffnung ist, dass es eine halbjährige Übergangsfrist gibt. Seit Jahresbeginn ist das Josefinum für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen zuständig, die Entwicklungsstörungen haben. Der Unmut bei den Eltern ist deshalb so groß, weil die Entscheidung so kurzfristig bekannt gegeben wurde.
Unterstützung findet der Vorstoß der Eltern bei den Landtagsabgeordneten der Freien Wähler, Johann Häusler und Fabian Mehring. Häusler: „Als familienpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion ist mir ein solcher Vorgang noch nicht untergekommen.“Nicht nur die Kurzfristigkeit der Bekanntgabe sei ein Unding. Befremdlich sei zudem, dass die Hessing-Stiftung bislang keine Begründung erhalten habe, warum die zuständige Stelle die Entscheidung getroffen habe.
Wie berichtet, entschied am 16. Dezember der Zulassungsausschuss Ärzte Schwaben, dass das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) nicht mehr an das Hessing-Förderzentrum für Kinder und Jugendliche (HFZ), sondern an die KJF-Klinik Josefinum vergeben werden soll. Dies solle mit Wirkung zum 1. Januar 2021 geschehen.
Eltern, deren Kinder bei Hessing betreut werden, sind darüber verärgert. Am Silvestertag gab es auf dem Parkplatz der Hessing-Stiftung eine Protestaktion. Eine so kurzfristige Umstellung, vor allem während der Corona-Pandemie, sei eine untragbare Härte für die rund 1200 Kinder, Jugendlichen und deren Familien, die zum Teil schon über viele Jahre eine Vertrauensbeziehung mit ihren Therapeuten aufgebaut haben, hieß es.
Nun wird der Landtag eingeschaltet. Die Schließung des Sozialpädiatrischen Zentrums am Hessing-Förderzentrum und der Übergang auf das Josefinum solle um mindestens sechs Monate verschoben werden, „damit eine für die Betroffenen wichtige kontinuierliche Therapie gewährleistet werden kann und die Familien die neuen Abläufe in einer Übergangsphase sinnvoll organisieren können“, so die Begründung. Die Entscheidung solle überprüft werden. Es sei aus ihrer Sicht mehr als fragwürdig, so die Eltern, ob in Anbetracht der sofortigen Vollziehbarkeit das Wohl der Kinder ausreichend berücksichtigt wurde. In der Petition wird der Vorschlag unterbreitet, dass wegen der hohen Nachfrage womöglich zwei Zentren installiert werden könnten. Die Kosten einer frühen Intervention seien, so die Eltern, „um ein Vielfaches geringer als die Kosten, die durch eine solche Maßnahme vermieden werden“.
Die Hessing-Stiftung hat gegen die Entscheidung Widerspruch eingelegt.