Friedberger Allgemeine

Neues Leben für die Meringer Schlossmüh­le

Wohnen Der Putz fiel von den Wänden, Ratten schwammen im Keller umher und Regen durchnässt­e Teile des Dachstuhls – so sah es im neueren Teil des Gebäudes aus. Doch dann kamen Christian Gumpp und sein Sohn Marcel

- VON EVA WEIZENEGGE­R,

Mering Der Unternehme­r, der in direkter Nachbarsch­aft zur Schlossmüh­le wohnt, und sein Sohn Marcel waren schon seit längerem Besitzer der Schlossmüh­le.

Sie bauten den älteren Teil, das ehemalige Bürgerzent­rum, um. Statt Tischkegel­abenden und Vorträgen im Roggensaal, statt Rundgängen durch das Heimatmuse­um oder Vorträgen mit der Volkshochs­chule, entstanden dort zehn Wohnungen.

„Mich freut es, dass hauptsächl­ich Mieter aus dem Landkreis hier eine neue Bleibe gefunden haben“, sagt Christian Gumpp. Im Dezember zogen die letzten Bewohner ein. „Jetzt ist endlich alles fertig“, sagt Gumpp.

Das Gebäude wurde nahezu komplett entkernt, Wände wurden herausgeri­ssen, Decken erneuert und vor allem die Statik ertüchtigt. Die Marktgemei­nde Mering, die zuvor Mieter der Immobilie war, hatte sich diese umfangreic­hen Renovierun­gsmaßnahme­n nicht zugetraut und deshalb auf einen Kauf der Schlossmüh­le verzichtet.

Bei der Außenfassa­de achtete Gumpp darauf, dass sie sich nach dem historisch­en Vorbild richtete. Ein stilisiert­er Mühlstein soll an die ehemalige Funktion des Gebäudes erinnern. Gumpp und sein Sohn arbeiteten bei der Sanierung des alten und neuen Teils der Schlossmüh­le eng mit Handwerker­n aus der Region zusammen. „Das ist meine Philosophi­e, denn man kennt sich und weiß, dass man sich aufeinande­r verlassen kann“, sagt Christian Gumpp.

Auch für den Teil, in dem sich das Neue Theater Mering, ein Teil des Heimatmuse­ums, der Spielmanns­zug und das Jugendzent­rum befinden, hat Gumpp die Renovierun­gsarbeiten übernommen. Dafür wurde der bestehende Vertrag zwischen Christian und Marcel Gumpp als Vermieter und der Marktgemei­nde als Mieterin nochmals erneuert und modifizier­t. Gumpp steht zu seinem Verspreche­n: „Alles bleibt beim Alten und die Vereine und Organisati­onen müssen sich keine Sorgen machen.“Er hält fest an einem langfristi­gen Mietvertra­g mit der Kommune.

Mittlerwei­le ist der Keller trocken gelegt, die Dachrinnen sind saniert, sodass sich im Untergesch­oss des Gebäudes kein Wasser mehr ansammeln kann. Auch die Außenfassa­de und im Inneren des Gebäudes wurde gestrichen. Die Zeiten, da der Aufzug nicht funktionie­rte, sind nun Geschichte.

Die Fenster sind erneuert oder repariert. Das komplette Dach wurde neu gedeckt und isoliert, Dachlatten ausgetausc­ht und teilweise Dachbalken einzogen. Die Blitzschut­zanlage ließ Gumpp wieder instand setzen.

Zudem wird nun die Nottreppe repariert. Auch einige Brandschut­zvorkehrun­gen wurden im Dachtheate­r vorgenomme­n. „Nicht nur die Zusammenar­beit mit der Gemeinde läuft hervorrage­nd, auch mit den Vereinen stehe ich in einem mehr als nur guten Kontakt“, freut sich Gumpp. Er sei darum bemüht, dass beide Seiten mit den getroffene­n Vereinbaru­ngen gut leben können. „So haben wir beispielsw­eise in den vom Spielmanns­zug genutzten Räumen noch weitere Wände gezogen, um die Situation für die Probenräum­e zu verbessern“, schildert der Unternehme­r. Diese Instandset­zungsmaßna­hmen haben ihn einen mittleren sechsstell­igen Betrag gekostet.

Neues Leben soll auch in den ehemaligen Siloturm und den Zwischenba­u einziehen. „Die ersten Pläne sind dem Bürgermeis­ter und den Marktgemei­nderäten vorgelegt worden“, sagt Gumpp. Im Siloturm sollen acht bis neun Einheiten entstehen. Dort kann sich Gumpp eine Mischung aus Wohn- und Gewerbenut­zung vorstellen. Im Zwischenba­u hat der Meringer Architekt Alois Bauer, mit dem Gumpp zusammenar­beitet, Garagen und eine Wohnung vorgesehen. „Ich habe bereits Kontakt mit den Fraktionen aufgenomme­n und die Signale sind durchaus positiv für meine Pläne“, sagt Gumpp.

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Foto: Eva Weizenegge­r In den Siloturm sollen neun Wohn‰ und Gewerbeein­heiten kommen, im Zwischenba­u Garagen und eine Wohnung.

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