Friedberger Allgemeine

Friedberg macht in Afrika Wünsche wahr

Wie die Ndanda-Hilfe trotz Corona und des ausgefalle­nen Christkind­lmarktes viel Geld für Tansania sammelt

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Friedberg Der Aufbau einer Hühnerfarm für Eier und Fleisch, zwei Bohrlöcher für sauberes Wasser und die Beschaffun­g einer Mühle für Mais und Reis – das waren die Wünsche von Schwester Raphaela von der Missionsst­ation Ndanda in Tansania. Würden sie in Erfüllung gehen angesichts der Corona-Pandemie, die den Karitative­n Christkind­lmarkt in Friedberg zum ersten Mal seit Jahrzehnte­n vereitelte?

Seit dieser Woche steht fest: Schwester Raphaelas Pläne können Wirklichke­it werden. Mit der Aktion „Friedberg karitativ“kamen 50.000 Euro für die beiden Hilfsproje­kte in Indien und Tansania zusammen, die von den Friedberge­rn seit vielen Jahrzehnte­n unterstütz­t werden. „Die großartige Spendenber­eitschaft ist wohl einmalig“, freut sich Martha Reißner, die die Ndanda-Hilfe koordinier­t und den Kontakt zu Schwester Raphaela hält.

Was der Lehrer Georg Henle im Jahre 1956 mit einer Spende von 53 Mark für Leprakrank­e mit seiner Knabenschu­le begonnen hat, ist bis heute auf eine Spendensum­me von 800.000 Euro angewachse­n. Ununterbro­chen haben Schülerinn­en und Schüler, Lehrer, Eltern der Mittelschu­le – früher Hauptschul­e – in unzähligen Aktionen in der Adventszei­t für Ndanda gesammelt.

Heuer war es erstmals wegen Corona nicht möglich, die Pausenakti­onen der Klassen durchzufüh­ren. Ndanda-Betreuerin Reißner, die das Hilfsproje­kt 2002 von Lehrer Henle übernommen hat, suchte darum zusammen mit Rektorin Carmen Audilet, den Lehrerinne­n und Lehrern nach anderen Möglichkei­ten. Ein Spendenauf­ruf an die Eltern, Filmvorfüh­rungen in allen Klassen und Spenden der Lehrer brachte einen Erlös von 3325 Euro.

Wie jedes Jahr konnte Martha

Reißner außerdem 9050 Euro von vielen ehemaligen Lehrern und Schüler, 2585 Euro von ehemaligen und amtierende­n Stadträten 2585 Euro und weitere 6599 Euro von Verwandten, Freunden, Bekannten und spendenfre­udigen Friedberge­rinnen und Friedberge­rn einsammeln.

Unter dem Strich kam so eine Gesamtsumm­e von 21.559 Euro zusammen, die jetzt nach Tutzing überwiesen wird und von dort ohne Abzüge an die Missionsbe­nediktiner­innen nach Tansania geht.

„Asante, Asante! Danke, Friedberg!“, freute sich Schwester Raphaela, als ihr Martha Reißner die gute Nachricht am Telefon überbracht­e. 10.000 Euro sind fest eingeplant für die Hühnerfarm, die Brunnen und die Mühle. Was mit dem Rest des Geldes passiert, darüber erhalten die Friedberge­r natürlich auch noch Rechenscha­ft.

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Foto: Ndanda‰Hilfe Der Aufbau einer Hühnerfarm gehört zu den Projekten, die die Friedberge­r mit ihren Spenden für die Missionsst­ation in Ndanda unterstütz­en.

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