Friedberger Allgemeine

Stadträte wollen Videokonfe­renz zum Spielplatz‰Streit

Bürgermeis­ter Eichmann sieht keinen Anlass mehr zum Meinungsau­stausch – viele andere Politiker schon

- VON UTE KROGULL

Friedberg Nachbarn des neuen Spielplatz­es im Schlosspar­k, die im Sommer und Herbst unter Lärm und anderweiti­ger Belästigun­g litten, hatten sich außer an den Bürgerbeau­ftragten der Bayerische­n Staatsregi­erung an die Fraktionen des Friedberge­r Stadtrates gewandt. Diese haben mittlerwei­le geantworte­t. Sie schlagen eine Videokonfe­renz vor, bei der die Nachbarn ihre Beschwerde­n vortragen können.

Das Schreiben an die Anwohner ist im Namen der Fraktionsv­orsitzende­n Wolfgang Rockelmann (Parteifrei­e Bürger, ÖDP), Thomas Kleist (CSU), Claudia Eser-Schuberth (Grüne) und Ulrike Sasse-Feile (SPD) abgefasst. Rockelmann schreibt im Namen aller: „Einheitlic­h

besteht die Meinung, dass miteinande­r reden und die Suche nach einem Kompromiss sicher der bessere Weg ist.“Wie berichtet, fordern die Anwohner eine Reihe lärmminder­nder Maßnahmen, etwa verringert­e Öffnungsze­iten und Verbesseru­ngen bei der Rutsche. Sie hatten einen Runden Tisch vorgeschla­gen, eventuell moderiert vom bayerische­n Bürgerbeau­ftragten, dem CSU-Landtagsab­geordneten Michael Hofmann.

Wie die Fraktionsc­hefs in ihrem gemeinsame­n Schreiben darlegen, bedeute ein Runder Tisch, dass alle Beteiligte­n – Behörde, Gutachter und Rechtsbera­ter beider Seiten – zusammen beraten. Dies sei allerdings schwierig umzusetzen und liege auch nicht in der Zuständigk­eit der Fraktionen, so die Fraktionsc­hefs,

die aber betonen: „Gerne hören wir, die Fraktionsv­orsitzende­n, uns Ihr Anliegen und Ihre Standpunkt­e an. Wir können dies dann in unsere jeweilige Fraktion einbringen.“Sie schlagen dafür angesichts der Corona-Pandemie eine Videokonfe­renz vor.

Die beteiligte­n Fraktionen decken den größten Teil des Friedberge­r Stadtrates ab. Bürgermeis­ter Roland Eichmann (SPD) hatte in den vergangene­n Wochen einer erneuten Diskussion mit den Anwohnern eine Absage erteilt, da seiner Meinung nach alle Argumente ausgetausc­ht seien und die Stadtverwa­ltung bereits Maßnahmen in die Wege geleitet habe. Außerdem sieht er nach zwei Schreiben von Rechtsanwä­lten der Nachbarn eine Verlagerun­g auf die juristisch­e Ebene.

Nun fordert mit der SPD auch seine eigene Partei ein Gespräch. Der Fraktionsv­orsitzende­n SasseFeile ist die Lage vor Ort bestens bekannt; sie wohnt sehr nah an dem umstritten­en Spielplatz. Auch der bayerische Bürgerbeau­ftragte hatte gegenüber unserer Redaktion einen Austausch in halbformel­lem Rahmen vorgeschla­gen. Er warnt allerdings davor, das Thema zu einem parteipoli­tischen zu machen.

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Foto: Ute Krogull Die Stadt hat am Spielplatz im Schlosspar­k Schilder, die zur Rücksichtn­ahme auffor‰ dern, aufgestell­t. Nachbarn verschanze­n sich derweil hinter Planen.

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