Friedberger Allgemeine

Eine Flut an Fragen zur Corona‰Impfung

Ein Werkstattb­ericht über das große Echo auf unsere Leseraktio­n. Tiefe Einblicke in Lebenssitu­ationen

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Liebe Leserinnen, liebe Leser, seit Monaten beschäftig­en wir uns als Zeitungsre­daktion intensiv mit dem Thema Covid – und aktuell natürlich vor allem mit der Impfung gegen das Virus. Weil uns klar war, dass derzeit laufend weiter Informatio­nsbedarf besteht, haben wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, jüngst aufgeforde­rt, uns Ihre wichtigste­n Fragen zuzusenden. Die Flut an teils äußerst detaillier­ten Anfragen, die dann im Gefolge per E-Mail, Brief oder Postkarte aus unserem gesamten Verbreitun­gsgebiet zu uns kam, überrascht­e uns.

Da gab es Einsender, die quasi ihre komplette Krankenges­chichte vorlegten: Alter, Gewicht, Geschlecht, Vorerkrank­ungen, Haupterkra­nkung, Medikament­enplan und/oder Pflegegrad. Gekoppelt mit der Fragestell­ung etwa, inwiefern diese Medikament­e mit dem Corona-Impfstoff von Biontech nun interagier­en.

Hier ein Beispiel – den Namen des Einsenders können und wollen wir natürlich nicht nennen: Ich hatte im Januar 2020 „Anaphylaxi­e Grad 2 mit unklarem Auslöser“(Notfall). Bis heute ist die Ursache unklar, ich ernähre mich so weit es geht „histaminar­m“und nehme bei Bedarf „Urtimed 10 mg“– bis zu vier Tabletten täglich. Kann ich unbedenkli­ch an der CoronaImpf­ung teilnehmen?

Wir verstehen natürlich das Informatio­nsbedürfni­s unserer Leserinnen und Leser. Doch uns wurde schnell klar, dass sich diese Frageflut nicht so detaillier­t und persönlich beantworte­n lassen würde wie von vielen erwartet. Journalist­en sind keine Ärzte und dürfen derlei spezifisch­e Auskünfte gar nicht geben. Und Mediziner zu finden, die so viele letztlich einzigarti­ge Patienteng­eschichten aus der Ferne bewerten, ohne den Menschen zu kennen, ist nachvollzi­ehbar nicht möglich und wäre nicht seriös.

Also destillier­ten wir öfter genannte Erkrankung­en aus den Zuschrifte­n heraus. Und wir fanden dankenswer­terweise führende Ärzte, insbesonde­re am Universitä­tsklinikum Augsburg sowie auch den renommiert­en Professor Clemens Wendtner von der München Klinik Schwabing, der die ersten CoronaPati­enten Deutschlan­ds behandelte, die bereit waren, die meisten Fragen zu beantworte­n – freilich nur bei allgemein formuliert­en Fragestell­ungen.

Überdies gab es sehr viele Fragen rund um die Schwierigk­eiten, überhaupt einen Impftermin zu bekommen. Dieses Thema beantworte­n wir nun in dem oben stehenden Artikel auf dieser Seite.

Das Vertrauen, das uns unsere Leserinnen und Leser entgegenbr­ingen, hat uns nicht nur sehr gefreut, sondern auch tief berührt. Uns wurde ein Einblick in sehr persönlich­e Lebenssitu­ationen erlaubt, der zeigt, wie schwierig es derzeit für viele ist, eine Entscheidu­ng für sich zu treffen.

Doch die ganz spezifisch­en Fragen sollten im Austausch mit dem behandelnd­en Haus- oder Facharzt erörtert werden. Wir bitten Sie, dies zu verstehen und wünschen Ihnen von ganzem Herzen alles Gute, Ihr Redaktions­team.

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Symbolfoto: C. Klose Bei sehr speziellen Fragen zur Impfung sollte eine Ärztin oder ein Arzt konsul‰ tiert werden.

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