Klimaschutz: Einsparungen sind überfällig
Das Ziel, das die Stadt sich setzen möchte, ist sehr ehrgeizig und womöglich gar nicht erreichbar, wenn man sich anschaut, wie schwierig es bisher war, Einsparungen beim CO2-Ausstoß zu erzielen. Mit dem jetzt vorgeschlagenen Maß an CO2-Reduktion in den kommenden Jahren muss versucht werden, die politischen und gesellschaftlichen Versäumnisse der Vergangenheit (beileibe nicht nur in Augsburg) wettzumachen, weshalb die Ziele jetzt so drastisch formuliert werden. Es stimmt schon, dass Augsburg nicht das Weltklima retten wird, aber das ist keine Begründung, nichts zu tun.
Ob die 9,7 beziehungsweise 20 Millionen Tonnen Restbudget realistischerweise eingehalten werden, ist dann zu beurteilen, wenn ein konkreter Maßnahmenpfad im Herbst vorgelegt wird. Die Ziele sind aber eine Orientierungsmarke und ein Ansporn. Wichtig ist, den CO2-Ausstoß möglichst schnell nach unten zu bekommen, was nicht einfach ist. Häuser müssen im Winter geheizt werden und sie zu sanieren, wird eher Jahrzehnte denn Jahre dauern. Und auch die Wirtschaft kann nicht von heute auf morgen klimaneutral werden.
Insofern ist der am Montag zur Abstimmung stehende Beschlussvorschlag zwar mehr als ein Schaufensterbeschluss, aber die eigentlich interessanten Diskussionen stehen bevor, wenn es um konkrete Maßnahmen gehen wird. Ehrgeizige Einsparziele, die dann meist nicht eingehalten wurden, gab es in der Vergangenheit jedenfalls genug.