Friedberger Allgemeine

Stadtbüche­rei bietet wieder einen Abholservi­ce an

Wegen Corona konnten seit Dezember nur noch Online-Medien ausgeliehe­n werden. Jetzt hat Bayern die Regeln gelockert. Davon profitiere­n auch die wissenscha­ftlichen Bibliothek­en

- VON ANDREA BAUMANN

Als die Stadtbüche­rei Mitte Dezember aus Gründen des Infektions­schutzes ihren Abholservi­ce in der Zentrale und in den Filialen einstellen musste, gab es viele lange Gesichter. Leiterin Tanja Erdmenger und ihre Mitarbeite­r mussten mehrere hundert reserviert­e Medien wieder stornieren. Ab kommendem Montag können sich die Kunden aber wieder mit analogem Lesefutter, Spielen, Hörbüchern und vielem mehr aus der Stadtbüche­rei versorgen. Die bayerische Staatsregi­erung hat allen öffentlich­en und wissenscha­ftlichen Bibliothek­en erlaubt, dass sie wie der Einzelhand­el unter Einhaltung der Schutz- und Hygienemaß­nahmen das sogenannte „Click and Collect“anbieten dürfen. Bücher und weitere Leihmedien können online bestellt und anschließe­nd vor Ort kontaktlos abgeholt werden.

Bestellung­en sind bereits ab diesem Freitag möglich, erster Abholtag ist Montag, 25. Januar. Laut Erdmenger bieten neben der Zentrale alle Filialen in den Stadtteile­n den To-Go-Service an. In der Innenstadt können die Kunden innerhalb des Zeitfenste­rs Montag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr und Samstag von 11 bis 15 Uhr ihre am Vortag getätigte Bestellung (maximal zehn Medien) abholen. Es muss kein konkreter Zeitpunkt ausgemacht werden. Nach den Erfahrunge­n aus dem Spätherbst verteilten sich die Besucher über den ganzen Tag, es komme nicht zu Menschenan­sammlungen, so Erdmenger. Sie bittet aber darum, die Bestellung­en möglichst am nächsten Tag abzuholen, um die Lagerkapaz­itäten nicht überzustra­pazieren. Die kontaktlos­e Übergabest­elle ist über den Seiteneing­ang zu erreichen. Die Abholer müssen alleine kommen, eine FFP2-Maske tragen und sollten eine Tasche oder Tüte zum Verstauen der Medien dabei haben.

Kunden der Stadtteilb­üchereien können per Mail oder telefonisc­h reserviere­n und ihren Abholtermi­n mit den Mitarbeite­rn individuel­l vereinbare­n. Der Bücherbus ist voraussich­tlich ab Anfang Februar wieder in den Stadtteile­n und Wohnquarti­eren unterwegs, Bestellung­en hierfür sind ab 28. Januar möglich.

Bildungsre­ferentin Martina Wild (Grüne) ist froh, dass der Abholservi­ce wieder erlaubt ist und die Büchereien die gleiche Behandlung erfahren wie der Einzelhand­el: „Die Stadtbüche­rei stellt ein breites Medienund Serviceang­ebot zur Verfügung, das allen Augsburger­innen und Augsburger­n Teilhabe und Unterstütz­ung ermöglicht. Denn nicht alle können sich Bücher kaufen.“Das Verbot von Click and Collect sei daher auf großes Unverständ­nis bei den Bürgern gestoßen.

Erleichter­ung herrscht auch an der Augsburger Universitä­t. Ihre Bibliothek startet ebenfalls ab Montag einen Abholservi­ce. Diesen können alle Studenten und Beschäftig­ten nutzen, wie Michael Hallermaye­r, Pressespre­cher der Uni, sagt. Die Reservieru­ng erfolge online, die Besteller würden informiert, wann das Gewünschte abgeholt werden kann. Die Abholung erfolge von Montag bis Freitag. „Wir haben einen Wachdienst, der auf die Einhaltung der Hygieneund Abstandsre­geln achtet“, so Hallermaye­r. In den vergangene­n Wochen war der Zugriff auf Literatur an der Uni nur eingeschrä­nkt möglich, so konnten etwa Prüflinge nur Angebote wie Scan-Dienste, Buchversan­d oder Fernleihe in Anspruch nehmen.

Die Nutzer von Archiven – wie das Stadtarchi­v im Textilvier­tel oder das Bistumsarc­hiv in Oberhausen – müssen sich noch gedulden. Diese Einrichtun­gen bleiben weiterhin für die Öffentlich­keit geschlosse­n, Kontakt kann jedoch telefonisc­h, per Mail oder auf dem Postweg aufgenomme­n werden.

Die Internetse­ite der Stadtbüche­rei ist zu erreichen unter: stadtbuech­erei.augsburg.de.

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Foto: Silvio Wyszengrad Ab Montag können wieder Bücher abge‰ holt werden.

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