Stadtbücherei bietet wieder einen Abholservice an
Wegen Corona konnten seit Dezember nur noch Online-Medien ausgeliehen werden. Jetzt hat Bayern die Regeln gelockert. Davon profitieren auch die wissenschaftlichen Bibliotheken
Als die Stadtbücherei Mitte Dezember aus Gründen des Infektionsschutzes ihren Abholservice in der Zentrale und in den Filialen einstellen musste, gab es viele lange Gesichter. Leiterin Tanja Erdmenger und ihre Mitarbeiter mussten mehrere hundert reservierte Medien wieder stornieren. Ab kommendem Montag können sich die Kunden aber wieder mit analogem Lesefutter, Spielen, Hörbüchern und vielem mehr aus der Stadtbücherei versorgen. Die bayerische Staatsregierung hat allen öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken erlaubt, dass sie wie der Einzelhandel unter Einhaltung der Schutz- und Hygienemaßnahmen das sogenannte „Click and Collect“anbieten dürfen. Bücher und weitere Leihmedien können online bestellt und anschließend vor Ort kontaktlos abgeholt werden.
Bestellungen sind bereits ab diesem Freitag möglich, erster Abholtag ist Montag, 25. Januar. Laut Erdmenger bieten neben der Zentrale alle Filialen in den Stadtteilen den To-Go-Service an. In der Innenstadt können die Kunden innerhalb des Zeitfensters Montag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr und Samstag von 11 bis 15 Uhr ihre am Vortag getätigte Bestellung (maximal zehn Medien) abholen. Es muss kein konkreter Zeitpunkt ausgemacht werden. Nach den Erfahrungen aus dem Spätherbst verteilten sich die Besucher über den ganzen Tag, es komme nicht zu Menschenansammlungen, so Erdmenger. Sie bittet aber darum, die Bestellungen möglichst am nächsten Tag abzuholen, um die Lagerkapazitäten nicht überzustrapazieren. Die kontaktlose Übergabestelle ist über den Seiteneingang zu erreichen. Die Abholer müssen alleine kommen, eine FFP2-Maske tragen und sollten eine Tasche oder Tüte zum Verstauen der Medien dabei haben.
Kunden der Stadtteilbüchereien können per Mail oder telefonisch reservieren und ihren Abholtermin mit den Mitarbeitern individuell vereinbaren. Der Bücherbus ist voraussichtlich ab Anfang Februar wieder in den Stadtteilen und Wohnquartieren unterwegs, Bestellungen hierfür sind ab 28. Januar möglich.
Bildungsreferentin Martina Wild (Grüne) ist froh, dass der Abholservice wieder erlaubt ist und die Büchereien die gleiche Behandlung erfahren wie der Einzelhandel: „Die Stadtbücherei stellt ein breites Medienund Serviceangebot zur Verfügung, das allen Augsburgerinnen und Augsburgern Teilhabe und Unterstützung ermöglicht. Denn nicht alle können sich Bücher kaufen.“Das Verbot von Click and Collect sei daher auf großes Unverständnis bei den Bürgern gestoßen.
Erleichterung herrscht auch an der Augsburger Universität. Ihre Bibliothek startet ebenfalls ab Montag einen Abholservice. Diesen können alle Studenten und Beschäftigten nutzen, wie Michael Hallermayer, Pressesprecher der Uni, sagt. Die Reservierung erfolge online, die Besteller würden informiert, wann das Gewünschte abgeholt werden kann. Die Abholung erfolge von Montag bis Freitag. „Wir haben einen Wachdienst, der auf die Einhaltung der Hygieneund Abstandsregeln achtet“, so Hallermayer. In den vergangenen Wochen war der Zugriff auf Literatur an der Uni nur eingeschränkt möglich, so konnten etwa Prüflinge nur Angebote wie Scan-Dienste, Buchversand oder Fernleihe in Anspruch nehmen.
Die Nutzer von Archiven – wie das Stadtarchiv im Textilviertel oder das Bistumsarchiv in Oberhausen – müssen sich noch gedulden. Diese Einrichtungen bleiben weiterhin für die Öffentlichkeit geschlossen, Kontakt kann jedoch telefonisch, per Mail oder auf dem Postweg aufgenommen werden.
Die Internetseite der Stadtbücherei ist zu erreichen unter: stadtbuecherei.augsburg.de.