Naturkindergarten auf Reittherapiehof in Affing?
Anstelle des ursprünglich geplanten Waldkindergartens könnte es eine Alternative im Osten der Lechrain-Gemeinde geben
Affing Ein Kindergarten vorwiegend unter freiem Himmel soll auf die Schnelle die sich abzeichnenden Engpässe bei den Betreuungsplätzen in der Gemeinde Affing lösen. Die Pläne dafür haben inzwischen Gestalt angenommen. Aus dem zunächst ins Auge gefassten Waldkindergarten könnte allerdings nun ein Naturkindergarten werden. Er soll auf dem Reittherapiehof von Cordola Boos im Affinger Osten entstehen. Das jedenfalls ist der Favorit der Gemeinde.
Die Nachfrage ist da. Das hat die Verwaltung inzwischen abgeklopft. Bürgermeister Markus Winklhofer berichtete am Dienstag im Gemeinderat vom Ergebnis einer Umfrage unter den Familien, das ihn selbst überrascht hatte. Demnach wünschen sich 36 Eltern bevorzugt einen Wald- oder Naturkindergarten. 78 ziehen einen solchen immerhin in Betracht, nur für 72 käme er nicht infrage.
Die vorläufigen Pläne sind schon sehr konkret. Sie beziehen sich auf das von der Gemeinde bevorzugte Areal unweit des „Mandling“genannten Waldstückes im Affinger Osten. Das Konzept hat die Affinger Kinderhausleitung maßgeblich ausgearbeitet – zusammen mit Cordula Boos, die selbst gelernte Erzieherin ist. Das Papier ist bereits mit dem Landratsamt abgesprochen, Anregungen zur Arbeitssicherheit sind eingepflegt, so Winklhofer. Allerdings seien noch einige baurechtliche Hausaufgaben zu erledigen. Ziel sei es, so er Bürgermeister, „so schnell wie möglich zu einem Ergebnis zu kommen“. Das scheint die größte Hürde zu sein. Winklhofer machte klar, es sei noch „kein grünes oder oranges Licht zu sehen“.
Eine andere, ebenfalls entscheidende Hürde ist bereits genommen. Verwaltungsleiter Bernhard Frank berichtete in der Sitzung, dass das Personal für die neue Einrichtung bereits steht. Wenn der Gemeinderat im Zuge der Haushaltsberatungen dem Stellenplan zustimme, könnten die Bewerber eingestellt werden. Geplanter Termin für den Start ist das neue Kindergartenjahr im September. Dass der Naturkindergarten bis dahin steht, ist eher unwahrscheinlich. Möglicherweise muss die Kinderbetreuung in einem Provisorium starten
Derzeit läuft die Einschreibung für die Affinger Tagesstätten. Der Bedarfsermittlung, die die Verwaltung auch wegen des Waldkindergartens jüngst durchgeführt hatte, bescheinigte Winklhofer wenig repräsentativen Charakter. Die Jahrgangsstärken schwanken zwischen 54 und 64 Kindern. Daraus lasse sich keine klare Tendenz erkennen. Deshalb müsse die Bedarfsermittlung fortgeschrieben werden. Immerhin aber weiß die Gemeinde schon jetzt, dass verlängerte Öffnungszeiten gar nicht so sehr gefragt sind. Für den Fall von Personalmangel, wie er in Affing zuletzt immer wieder aufgetreten ist, könnte es eine Lösung sein, nicht mehr in jeder Einrichtung alle Zeiten komplett abzudecken, kündigte Winklhofer an.
Noch ein paar Wochen wird es dauern, bis die Kita Bergen wieder öffnen kann. Wegen eines Wasserschadens und daraus resultierenden erhöhten Schimmelwerten werden die Kinder derzeit im Pfarrheim in Mühlhausen betreut. Nach einer derzeit laufenden Feinreinigung sind erneut Raumluftmessungen nötig, berichtete der Bürgermeister. Fällt das Ergebnis positiv aus, können die Aufbauarbeiten wieder in die Wege geleitet werden.