SiebenTageInzidenz steigt sprunghaft
Die Infektionszahl in Aichach-Friedberg stieg am Donnerstag auf deutlich über 40. Die Hoffnung der Gastronomen auf Lockerungen ab Montag werden zerschlagen
AichachFriedberg Die Sieben-TageInzidenz im Landkreis AichachFriedberg ist am Donnerstag sprunghaft gestiegen. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gab den Wert mit 45,3 (Stand: Donnerstagmorgen) an. Aufgrund technischer Probleme beim Robert-Koch-Institut (RKI) standen am Donnerstag nur die Zahlen des LGL zur Verfügung.
Da die Meldekette von den Gesundheitsämtern über das LGL zum RKI verläuft, sind die Werte von LGL und RKI zumeist nicht auf demselben Stand. Nach vorsichtiger Einschätzung von Teresa Wörle, stellvertretende Pressesprecherin des Landratsamtes, dürfte der Wert des LGL aber nicht allzu weit von dem des RKI entfernt liegen, da allein in den vergangenen sieben Tagen
96 Landkreisbewohner positiv getestet wurden. Am Mittwoch hatte die vom RKI gemeldete SiebenTage-Inzidenz für Aichach-Friedberg 34,2 betragen, am Dienstag 37,9. Der Landkreis liegt damit immer noch deutlich unter dem bayernweiten Wert von 96.
Im Aichacher Krankenhaus wurden am Donnerstagmorgen dem Landratsamt zufolge sechs positiv getestete Patienten stationär behandelt. Zwei liegen auf der Intensivstation und müssen beatmet werden. In Friedberg gibt es eine positiv getestete Patientin.
In den vergangenen sieben Tagen wurden nach Angaben des Landratsamtes unter anderem 17 Menschen aus Aichach, 22 aus Friedberg, fünf aus Kissing und acht aus Mering positiv getestet. Insgesamt erhielten seit März 3667 Menschen in Aichach-Friedberg ein positives
Testergebnis. Die Zahl der im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie Verstorbenen stieg am Donnerstag auf 90.
Die aktuellen Regelungen in Aichach-Friedberg richten sich nach der Sieben-Tage-Inzidenz des Robert-Koch-Instituts für den Landkreis. Wird ein maßgeblicher Wert von 35, 50 oder 100 an drei aufeinanderfolgenden Tagen überoder unterschritten, ändern sich die Regelungen ab dem fünften Tag.
Der Landkreis liegt mit der Sieben-Tage-Inzidenz
vom Donnerstag einen Tag über dem Wert 35,0. Folgende Regeln gelten aktuell:
Es dürfen sich zwei Haushalte treffen (maximal fünf Personen, wobei Kinder unter 14 Jahren nicht zählen). Einzelhandelsgeschäfte dürfen öffnen mit einer Begrenzung auf einen Kunden pro zehn Quadratmeter für die ersten 800 Quadratmeter Verkaufsfläche und darüber hinaus einen Kunden pro 20 Quadratmeter. Museen, Galerien, Zoos und botanische Gärten sowie Gedenkstätten dürfen öffnen. Kontaktfreier Sport in kleinen Gruppen von maximal zehn Personen im Außenbereich ist erlaubt, auch auf Außensportanlagen. Am Freitag entscheidet sich abhängig von den Inzidenzzahlen, ob und in welcher Form die Schulen und Kitas in der kommenden Woche geöffnet bleiben. Die Hoffnung von Gastronomen, Kinobetreibern und Sportvereinen auf weitere Corona-Lockerungen im Landkreis Aichach-Friedberg ab Montag haben sich zerschlagen. Noch am Mittwoch hatten Landrat Klaus Metzger und Boris Peter, Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz, vorsichtige Öffnungen in Aussicht gestellt. Gleichzeitig warnten sie vor allzu großen Hoffnungen, da die Lockerungen von der Regierung genehmigt werden müssten. Nun steht fest: Aus den Lockerungen wird nichts.
Das Landratsamt teilte am Donnerstagabend mit, „dass unser gestern vorbereiteter und an die Regierung von Schwaben und das Bayerische Gesundheitsministerium übersandter Entwurf einer Allgemeinverfügung zu weiteren Öffnungsschritten ab Montag nicht genehmigt wird“.
Aufgrund des besorgniserregenden Anstiegs der Infektionen bayernweit könne nicht mehr von einer stabilen Lage im Sinne der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung ausgegangen werden, so das Landratsamt. Es sei zu erwarten, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern in den nächsten Tagen 100 übersteige.
Somit bleiben in der nächsten Woche weiterhin Außengastronomien, Kinos, Theater, Opern- und Konzerthäuser bayernweit geschlossen. Auch kontaktfreier Sport im Innenbereich und Kontaktsport im Außenbereich bleiben bayernweit untersagt.
Die Entscheidung zu den Schulen fällt am Freitag