Wie ein Sportler die Pandemie erlebt
Karsten Weigl verrät, wie er durch die Corona-Krise kommt
Friedberg Ein Jahr Corona: Wie haben die Bürger im Landkreis diese Zeit erlebt und wie blicken sie in die Zukunft? In unserer Serie „Wie geht’s, Wittelsbacher Land?“fragen wir nach, diesmal Karsten Weigl, Vorsitzender des TSV Friedberg und Schulleiter der Affinger Grundschule, 47:
„Sowohl privat als auch beruflich kann ich wenig jammern. Aber es gibt viele Menschen, für die die Situation existenzbedrohend ist. Langweilig ist mir auch nicht geworden. Da wir eine große Familie sind, war auch zuhause immer etwas geboten. Die Tischtennisplatte war schnell aufgebaut und die Fahrräder waren im Dauereinsatz. Seit Januar gibt es bei uns eine Schafkopfrunde. Meine Kinder sind sportlich sehr aktiv, mittlerweile machen auch Mama und Papa bei den Work-outs mit.
Dennoch fehlen natürlich die Kontakte. Gerade auch beim TSV Friedberg ist es schwierig, das merke ich in meiner Tätigkeit als Vorsitzender besonders. Versammlungen, Wettbewerbe und Meisterschaften fehlen extrem. Gerade am Wochenende klafft da eine Lücke. Bei uns im Haus war es erstaunlich ruhig, weil niemand Fremdes da war. Ich bin für meine Eltern oft einkaufen gegangen, aber Hausbesuche haben wir versucht, zu reduzieren.
Am meisten freue ich mich darauf, dass der Sport beim TSV Friedberg endlich wieder weitergeht. Meine Kinder können es auch kaum erwarten. Friseurbesuche und Einkaufen war jetzt weniger problematisch, der Sport im Verein samt den Kontakten – das fehlt uns am meisten. Im Lockdown leiden meine Kinder, die zwischen 16 und 20 Jahre alt sind, und natürlich viel unternehmen wollen. Die Stimmung gerade am Wochenende ist nicht ganz einfach. Auf der anderen Seite hatten wir durch die Pandemie auch viel mehr Zeit mit der Familie. Überhaupt merke ich, dass in dieser schwierigen Zeit der Zusammenhalt stärker geworden ist.“