Friedberger Allgemeine

Soldaten sollen weiter im Krankenhau­s helfen

Derzeit ist die Corona-Lage in den Kliniken an der Paar entspannt. Doch die Verantwort­lichen bereiten sich längst auf die dritte Welle vor. Die Bundeswehr-Soldaten sollen auch im April die Krankenhau­smitarbeit­er unterstütz­en

- VON NICOLE SIMÜLLER

Aichach‰Friedberg Die Kliniken an der Paar mit den Standorten in Aichach und Friedberg bereiten sich auf die dritte Corona-Welle vor. Klinik-Geschäftsf­ührer Dr. Hubert Mayer zufolge haben die Kliniken ihre Bestände an Schutzausr­üstung vorsorglic­h um die Hälfte erhöht.

Derzeit ist „die Lage an der Covid-Front“, wie Mayer es in einem Pressegesp­räch am Mittwoch ausdrückte, in den Kliniken relativ entspannt. Sechs positiv getestete Patienten wurden dort am Donnerstag behandelt, zwei von ihnen liegen auf der Intensivst­ation und werden beatmet. In einem Fall gab es Mayer zufolge am Mittwoch den Verdacht auf eine Virus-Mutation. Am Krankenhau­s in Friedberg gibt es eine positiv getestete Patientin. Sie wird im Gegensatz zu anderen positiv getesteten Patienten nicht nach Aichach verlegt. Die Frau habe ein Kind zur Welt gebracht und werde in absehbarer Zeit die Klinik verlassen, so Mayer.

In Aichach gab es am Donnerstag weitere zwei Covid-19-Verdachtsf­älle – was bedeutet, dass nach einem positiven Schnelltes­t ihr zweites Testergebn­is noch nicht vorliegt. Mayer zufolge wollen die Kliniken darauf drängen, dass die Testergebn­isse künftig schneller in Erfahrung zu bringen sind. Die Isolations­maßnahmen bei Verdachtsf­ällen stellten für das Personal einen erhebliche­n Aufwand dar.

Eine Mitarbeite­rin des Aichacher Krankenhau­ses befindet sich Mayers Angaben zufolge in Quarantäne. Laut den Informatio­nen, die den Kliniken vorlägen, seien alle weiteren Mitarbeite­r negativ. Der Krankensta­nd sei derzeit „erfreulich niedrig“.

Nach wie vor sind auf der Aichacher Intensivst­ation Soldaten der Bundeswehr im Einsatz. Mayer: „Sie unterstütz­en uns großartig.“Er kündigte an, dass die Kliniken eine weitere Verlängeru­ng des Einsatzes der Krankenpfl­eger aus dem Sanitätsdi­enst der Bundeswehr über den

März hinaus beantragen wollen. Mayer bezifferte die Belegung des Aichacher Krankenhau­ses mit 68 Prozent, die in Friedberg mit 76 Prozent.

● Corona‰Ausbruch in Friedberg Der Abschlussb­ericht zum Infektions­geschehen am Friedberge­r Krankenhau­s ist weiterhin in Arbeit. Nachdem die Taskforce Infektiolo­gie des Landesamts für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it (LGL) vor zwei Wochen ihren sogenannte­n abschließe­nden fachlichen Bericht vorgelegt hatte, haben inzwischen die Kliniken an der Paar laut Landrat Klaus Metzger eine Stellungna­hme an das Gesundheit­samt übermittel­t. Dessen Leiterin, Dr. Kirsten Höper, werde diese nun prüfen und ihre Erkenntnis­se dann dem Landratsam­t vorlegen.

● Mutationen 56 Corona-Mutationen sind bislang im Landkreis Aichach-Friedberg nachgewies­en worden. Nach Angaben von Gesundheit­samtsleite­rin Höper handelte es sich dabei in 33 Fällen um die britische, zweimal um die südafrikan­ische und 21-mal um sonstige Mutationen. Der erste Fall im Landkreis war am 29. Januar nachgewies­en worden. Höper hatte allerdings in der Vergangenh­eit mehrfach betont, dass es ihrer Einschätzu­ng nach vorher schon Fälle im Landkreis gab; sie würden nun vor allem deshalb entdeckt, weil man darauf teste.

● Heimarzt‰Konzept Heimbewohn­er können sich ab sofort wieder von ihrem gewohnten Hausarzt behandeln lassen. Die bislang vorgeschri­ebene Behandlung durch eine begrenzte Zahl an Heimärzten, die alle Bewohner einer Einrichtun­g betreuen, entfällt. Das „Heimarzt-Konzept“war eingeführt worden, als es zu wenig Schutzausr­üstung gab und die

Bewohner und Mitarbeite­r in den Einrichtun­gen noch nicht geimpft waren. Mit der Begrenzung auf wenige Heimärzte sollte die Zahl der Besucher und somit das Ansteckung­srisiko minimiert werden.

● Ein Jahr Katastroph­enfall Ein Jahr und einen Tag war es beim Pressegesp­räch am Mittwoch her, dass coronabedi­ngt der Katastroph­enfall ausgerufen wurde. Landrat Metzger dankte allen Haupt- und Ehrenamtli­chen, die seitdem bei der Bewältigun­g der Pandemiefo­lgen helfen, und sprach von einer „überragend­e[n] Leistung aller Beteiligte­n“.

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Foto: Ulrich Wagner (Archivbild) Seit Mitte Februar helfen Soldaten der Bundeswehr auf der Intensivst­ation des Aichacher Krankenhau­ses aus. Die Klinik‰Geschäftsf­ührung will eine Verlängeru­ng ihres Einsatzes über den März hinaus beantragen.

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