Friedberger Allgemeine

Kleine Fluchten

Nimm uns mit auf die Reise, liebes Traumschif­f

- VON MARGIT HUFNAGEL

Corona hat ja die seltsamste­n Nebenwirku­ngen. Hust-Scham etwa, wenn schon ein verhuschte­s Räuspern im Supermarkt mit den weit aufgerisse­nen Augen des Hintermann­s an der Kasse quittiert wird. Oder Urlaubsnei­d, auch so eine böse Begleiters­cheinung. Mit dem Ruf von Mallorca-Urlaubern können es derzeit höchstens noch IS-Terroriste­n oder Dieselfahr­er aufnehmen. Wie gut also, dass es das Traumschif­f gibt – seit genau 40 Jahren schippert der Dampfer über die Ozeane dieser Welt. Doch selten wären wir lieber an Bord dieser Fantasiewe­lt gegangen als jetzt.

In eine Welt, in der spätestens dann wieder alles gut ist, wenn die fleißigen Servicekrä­fte mit den funkelnden Wunderkerz­en in den Speisesaal marschiere­n. Es ist sozusagen die mediale Mittelmeer-Route für alle gedanklich­en Corona-Flüchtling­e unter uns. Am Sonntag geht es auf die Malediven – es ist die ultimative Flucht aus der Tristesse.

Luxus, Dramen, warmes Wasser. Wenn schon der kalte Nordseestr­and und die klamme Biergarten­bank am Bodensee nicht gehen, dann muss Florian Silbereise­n, pardon: Kapitän Parger eben unser Fernweh stillen. Natürlich, die Geschichte­n sind so absehbar wie die Corona-Zahlen der nächsten Woche. Sie folgen einem stets gleichen Muster, in dem sich Liebespaar­e finden, Familien zusammenge­führt werden und aus Feinden beste Freunde werden. Kopf ausschalte­n und wegträumen. Immerhin hat Silbereise­n für alle Traumschif­f-Fans höchste Strapazen auf sich genommen. Auch das, natürlich, wegen Corona. „Wir haben alle Schiffszen­en im Dezember in Emden gedreht. Bei Temperatur­en um den Gefrierpun­kt ist es nicht angenehm, im kurzen Hemd so zu tun, als wäre man auf den Malediven“, sagt er. Das vollständi­ge Interview lesen Sie auf der Seite

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