Entscheidungshilfe auf dem Weg zur Solarstromanlage
Viele Immobilienbesitzer sind unsicher, ob sich Sonnenstrom für sie lohnen würde. Eine gute Rechnungsgrundlage für die Entscheidung bietet das Solarpotenzialkataster. Das steckt dahinter
Ist mein Dach für eine Solarstromanlage (Photovoltaikanlage) geeignet? Und wenn ja, mit welchen Erträgen kann ich rechnen? Antworten darauf, aber auch Auskünfte über Amortisationszeiten der Investition erhalten Hausbesitzer kostenlos per Mausklick mit dem Online-Solarpotenzialkataster. Für viele Kommunen in der Region gibt es bereits solche digitalen Karten, auf denen man einfach sein Haus sucht und unter Eingabe weniger Informationen wie Haushaltsgröße und Stromverbrauch seine potenzielle Solarstromanlage im Internet konfigurieren kann.
Unter www.solare-stadt.de findet man beim Menüpunkt Sozialpotenzialkataster eine Übersicht der teilnehmenden Landkreise, Städte und Gemeinden. Das Online-Tool ist ein hervorragendes Instrument, um jedem Einzelnen aufzuzeigen, wie sich die Potenziale der klimafreundlichen Solarenergie für ihn persönlich nutzen lassen. In eine Photovoltaikanlage zu investieren ist dabei nicht nur gut fürs Klima, sondern für den Hausbesitzer wirtsehr interessant. Denn die eigene Anlage produziert Strom deutlich günstiger, als es der Strom aus dem Netz ist, was den Eigenverbrauch besonders interessant macht. Darüber hinaus gibt es aber auch für jede ins Netz abgegebene
Kilowattstunde Strom eine Einspeisevergütung. Diese fließt ebenfalls in die Rentabilitätsrechnung des Solarkatasters ein. Die Erfahrung zeigt, dass viele Nutzer des Solarpotenzialkatasters überrascht sind, wie lukrativ die Investition in eine Photovoltaikanlage ist – gerade in Zeiten niedriger Sparzinsen.
Und so funktioniert das Solarpotenzialkataster: Basis sind Laserscannerdaten, die von einem Flugzeug aus gewonnen werden. Daraus entstehen interaktive Karten für das Internet, auf denen für jedes Gebäude verzeichnet ist, wie geeignet es für die Gewinnung von Solarenergie ist. Die nutzbare Sonneneinstrahlung und die individuelle Verschattungssituation werden zu einer leicht verständlichen Einschätzung kombiniert. Zudem berücksichtigt das Programm die Verschattung durch Bäume und Sträucher, aber auch durch Nachbargebäude und die Topografie.
Für jedes Objekt liegen damit Einstrahlungswerte bei freiem Himmel vor. Um das an die örtlichen Wetterbedingungen anzuschaftlich passen, werden die Werte anschließend mit empirischen Daten aus einer Einstrahlungsdatenbank abgeglichen. Auf der Grundlage dieser detaillierten Informationen gibt das Solarpotenzialkataster für jedes Hausdach an, welcher Stromertrag
Die Ergebnisse des Solarpotenzialkatasters dienen dem Hausbesitzer als erste Einschätzung, auf deren Grundlage die nächsten Schritte eingeleitet werden können. Wer sich für eine Photovoltaikanlage entscheidet, sucht sich dann am besten ein regionales Unternehmen, das über Erfahrung mit Photovoltaikanlagen verfügt, lässt sich beraten und gegebenenfalls ein Angebot machen. Es schadet sicher auch nicht, von einer anderen Firma ein zweites einzuholen.
Vorsicht ist bei Anbietern angesagt, die per Telefon, E-Mail oder an der Haustür für ihre Anlagen werben. Hausbesitzer berichten uns dabei immer wieder von unseriösen Praktiken. Auch hier liefert der Vergleich mit den Ergebnissen des Solarkatasters Hinweise dazu, ob das Angebot realistisch ist.
Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!