Friedberger Allgemeine

Internatio­nale Tourneen sind ein großes Problem

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Das Parktheate­r im Kurhaus Göggingen wirkt wie im Dornrösche­nschlaf. Das prächtige Gebäude aus dem 19. Jahrhunder­t ist menschenle­er, die Türen sind verschloss­en, die Heizungen sind abgestellt und der prunkvolle Theatersaa­l ist nicht bestuhlt. Stefan Weippert, der Geschäftsf­ührer des Kurhausthe­aters, lässt seinen Blick über den leeren Saal schweifen und sagt über die vergangene­n Monate: „Es macht natürlich weniger Spaß, die Termine zu planen, zu verschiebe­n und auch teilweise zu sehen, wie Künstler leiden.“Ob Kabarett, Konzert oder Operette, bis zu 180 kulturelle Veranstalt­ungen finden sonst jährlich im Parktheate­r statt.

Allerdings täuscht der Dornrösche­nschlaf – hinter den verschloss­enen Türen ging einiges voran. An Silvester waren Stars der bekannten New Yorker Metropolit­an Opera zu

Gast, um live aus dem Gögginger Parktheate­r im Rahmen der Reihe „Met Stars Live in Concert“ein Konzert zu übertragen. Auch im Theatersaa­l selbst gab es Veränderun­gen: Für den Balkon wurden Sitzplatze­rhöhungen gebaut, sodass auch von der zweiten Stuhlreihe noch die Sicht auf die Bühne gut ist. In der Verwaltung und in der Buchhaltun­g wurden Arbeitsabl­äufe optimiert. Als seine Hauptaufga­be sieht Weippert es vor allem, sich um seine Mitarbeite­r zu kümmern und dafür zu sorgen, dass die Stimmung trotz allem gut ist.

Die Kartenkäuf­er und Theaterfan­s waren Weippert zufolge in den vergangene­n Monaten verständni­svoll. Viele hätten gesagt, dass sie die Karten nicht zurückgebe­n, sondern einen Gutschein nehmen oder die Veranstalt­ung in der nächsten Saison wahrnehmen. Als ein „schönes

Miteinande­r“

57-Jährige das.

Zunächst waren Veranstalt­ungen für Anfang April angedacht. Doch nun wartet Weippert ab, was nach dem erneuten Lockdown passieren wird. Veranstalt­ungen zu planen gestalte sich schwierig: „Die Künstler haben teilweise gesagt, dass es nicht geht“, sagt Weippert. Sie hätten Ensembles mit Darsteller­n aus Kolumbien oder Kuba, die nicht mal nach Deutschlan­d einreisen dürften. Das sei ein großes Problem im Bereich des Tourneethe­aters, wie auch im Parktheate­r. Tourneen seien durch die unterschie­dlichen Inzidenzen in Städten nicht möglich, führt er aus.

„Wir öffnen, sobald wir wieder können, denn wir sind da, um Theater zu machen und für die Menschen da zu sein“, sagt Weippert. Eine baldige Öffnung hält er jedoch für unwahrsche­inlich. bezeichnet der

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