Friedberger Allgemeine

Neue künstleris­che Formate entstehen

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Im Kulturhaus Abraxas ist nicht viel los. Im Ballettsaa­l neben dem Theater steht noch das Bühnenbild für das Stück Pinocchio, das ein Kinderthea­ter aktuell probt. Die Premiere ist auf Mai angesetzt. In der Gaststätte gehen Renovierun­gsarbeiten vonstatten, da ein neuer Pächter die Räumlichke­iten übernehmen wird. In der Kunsthalle nebenan hängen keine Kunstwerke an den Wänden, aber dafür stehen dort Stuhlreihe­n.

Eigentlich war es im Oktober vergangene­n Jahres als improvisie­rte Theaterbüh­ne gedacht, doch zu einer Aufführung kam es nie. Im Büro des Leiters Gerald Fiebig entdeckt man eine Holzlatte mit der Aufschrift 1,5 Meter. Als „ Symbol unserer Arbeit“, bezeichnet Fiebig es. Vergangene­n Sommer nutzen sie die Holzlatte anstatt eines Meterstabs, um die Abstände für das Theater im Biergarten abzumessen.

Trotzdem herrscht Fiebig zufolge relativ viel Leben aktuell im Haus, das vom Kulturamt der Stadt Augsburg betrieben wird. Die freien Kinderthea­ter proben weiter. Kameras, Mischpulte und andere Technik wurden angeschaff­t, damit Künstler vor Ort Videos produziere­n und Theaterstü­cke aufnehmen können. Die Kinderthea­ter setzen sich mit Audiotoure­n und Hörspielen auseinande­r. Fiebig freut sich darüber: „Ich sehe die Tendenz, dass neue künstleris­che Formate entstehen, weil man sich mit einem Medium auseinande­rsetzt.“

Auch am ehemaligen Offiziersh­eim, das in den 30er Jahren errichtet wurde, ist in den vergangene­n Monaten gearbeitet worden. Um den Erhalt der Infrastruk­tur müsse man sich hier immer kümmern, sagt Fiebig. Zudem wurde ein Rollstuhla­ufzug gebaut und auch ein Glasfasera­nschluss ist angedacht.

Gerald Fiebigs Erkenntnis aus den vergangene­n Monaten: „Das Spiel von Planen und Absagen ist eigentlich Brot und Butter in der Pandemie.“Nicht zu planen sei keine Option, aber man müsse abwägen. Am Anfang habe es ihn verrückt gemacht, als er nicht wusste, was in drei Wochen gespielt werde. Mit der Zeit habe er gelernt, sich nicht sofort an den Strohhalm, dass man wieder öffnen kann, zu klammern.

Für größere Veranstalt­ungen berät Fiebig die Mieter zu infrage kommenden Terminen. Mit dem Kinderthea­ter im Abraxas gibt es ein Grundprogr­amm, das bei Öffnungen wieder schnell aufgeführt werden kann.

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