Friedberg will keine Modellstadt sein
Tübinger Modell im Landkreis kein Thema
AichachFriedberg Acht bayerische Städte könnten nach den Osterferien zu Modellstädten in der Pandemie werden. Das Konzept lautet, verkürzt gesagt, mehr Öffnungen, aber auch mehr Testen. Die Städte sollen zwischen 10.000 und 100.000 Einwohner und eine stabile Inzidenz um die 100 haben. Friedberg und Aichach kämen also beide infrage.
Beide Städte haben sich nicht beworben, sagte Landrat Klaus Metzger am Mittwoch. Landkreise seien nicht angefragt gewesen. „Ob es etwas wird, steht ohnehin in den Sternen.“Angesichts steigender Zahlen könnte die Landesregierung die Idee wieder kippen, wie Ministerpräsident Söder angedeutet hat. Auch das Tübinger Modell als solches steht auf der Kippe. Augsburg war vergangene Woche mit seinem Anliegen gescheitert. Großstädte seien grundsätzlich nicht geeignet, so Söder. Im Rahmen des Projekts werden zum Beispiel Geschäfte, Lokale und kulturelle Einrichtungen stärker geöffnet. Voraussetzung für einen Besuch ist ein negativer Corona-Test.
Eine weitere Voraussetzung, um Modellstadt zu werden, ist ein digitales Kontaktmanagement, zum Beispiel durch die Luca-App, die auf dem Scannen von QR-Codes basiert. Diese wollte Aichach-Friedberg so bald wie möglich einführen, in Zusammenarbeit mit Stadt und Kreis Augsburg. Allerdings habe man mittlerweile erfahren, dass der Freistaat ebenfalls an einer App zur Kontaktnachverfolgung arbeitet. Wenn diese in einigen Wochen fertig ist, müssen alle Gesundheitsämter sie verwenden.
„Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern die Zumutung ersparen, dass sie die App bald wieder löschen und eine neue verwenden müssen“, so Metzger. Allerdings fand er die Nachricht selber „unerquicklich“, denn: „Wir wären mit der Luca-App schnell am Start gewesen.“Der Landkreis Augsburg setzt sie nun ebenfalls nicht ein, die Stadt Augsburg zumindest zeitweise dagegen schon.