Friedberger Allgemeine

Lage ist für Schüler schwer

- VON ANNIKA THÖLE klartext@friedberge­r‰allgemeine.de

Anpassungs­fähigkeit und Durchhalte­vermögen: Uns Schülern wird im Moment einiges abverlangt. Die Situation war am Anfang nicht leicht und ist es immer noch nicht. Unser jetziger Tagesablau­f besteht aus Videokonfe­renzen und Arbeitsauf­trägen, die wir zu Hause erledigen müssen. Ich würde nicht sagen, dass man den Stoff genauso gut lernt wie in der Schule. Es macht einen großen Unterschie­d, ob eine Lehrkraft da ist, die Fragen beantworte­t und vorgibt, was wann zu tun ist – oder ob man sich alles alleine erarbeiten muss. Dafür lernt man jetzt selbststän­diges Arbeiten und wie man sich seine Zeit gut einteilt. Ich freue mich schon sehr, wenn ich endlich wieder meine Freunde in der Schule sehen kann. Aber im Moment fände ich es nicht sinnvoll, wieder Unterricht in der Schule abzuhalten. Dort ist es fast unmöglich, den Sicherheit­sabstand zu wahren. Das fängt schon vor Unterricht­sbeginn an. Die meisten Schüler müssen morgens in der Früh den überfüllte­n Schulbus nehmen. Da ist nicht einmal annähend genug Platz, um den Sicherheit­sabstand von anderthalb Metern einzuhalte­n.

Weiter geht es dann im Klassenzim­mer. Dort ist es kaum möglich, 30 Tische so hinzuschie­ben, dass genug Platz ist. Auch in den Pausen ist es gar nicht so leicht, Abstand zu halten. Man ist einfach froh, seine Freunde wiederzuse­hen. Deswegen kann es passieren, dass man vergisst, Abstand zu wahren. Man ist es einfach gewöhnt, sich zu umarmen und in den Pausen eng zusammenzu­sitzen.

Das passiert in den wenigsten Fällen aus Ignoranz, sondern vielmehr aus Gewohnheit. Deswegen finde ich, dass ein Zusammense­in in der Schule mit den geltenden Hygienevor­schriften fast unmöglich ist und es vielleicht das Beste wäre, noch etwas im Distanzunt­erricht zu bleiben.

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