„Online kochen funktioniert hervorragend“
Pandemie Ernährungsberaterin Friederike Carlsson betreibt im Affinger Ortsteil Bergen ein Kochstudio. Sie erzählt, wie sie als Klein-Unternehmerin im Lockdown aus der Not eine Tugend gemacht hat /
AichachFriedberg „Wie geht’s?“Selten war diese Frage wichtiger als momentan. Wir stellen sie deshalb Landkreis-Bewohnern aus sämtlichen Berufsund Lebensbereichen – vom Profisportler bis zur Studentin, vom Unternehmer bis zur Lehrerin, vom Künstler bis zum Menschen mit Handicap in unserer Serie „Wie geht’s, Wittelsbacher Land?“. Heute stellen wir die Frage der Kleinunternehmerin Friederike Carlsson. Die 54-Jährige ist zertifizierte Fastenleiterin und Ernährungsberaterin. Sie betreibt eine Koch- und Eventlocation im Affinger Ortsteil Bergen.
„Ich habe im Februar 2020 mein Kochstudio in Affing-Bergen eröffnet. Dann habe ich ein Auf und Ab erlebt. Die erste Zeit im Lockdown war schlimm. Ich hatte nur damit zu tun, meine Veranstaltungen zu stornieren und Kursgebühren zurückzuerstatten. Ich dachte, ich könnte monatelang gar nichts machen.
Den geplanten Fastenkurs Anfang
April habe ich dann einfach online ausprobiert. Es hat so hervorragend funktioniert, dass ich selbst überrascht war. Seither gebe ich Fasten-, Abnehm- und Kochkurse fast durchgängig online. Auch Menschen,
die im Homeoffice oder alleine zu Hause sind, schätzen es, dass ich sie begleite. Die Sommermonate waren saisonal bedingt eher schwierig. In diesem Jahr läuft es bislang gut. Gefragt sind zum Beispiel neben dem Online-Fasten meine Online-Kochkurse für Firmen oder Familien. Doch ich habe kaum Planungssicherheit, und das OnlineEngagement ist aufwendig. Auch finanziell. Das kostet viel Kraft und Zeit. Aber ich habe mich gut reingefuchst. Internetkurse werden ein festes Standbein für mich bleiben.
Persönlich habe ich das CoronaJahr sehr positiv erlebt. Mein Mann und ich haben zehn Jahre eine Wochenendehe geführt. Jetzt sind wir seit einem Jahr zu Hause. Das genießen wir. Diese Zeit ist sehr wertvoll für uns. Andererseits fehlen uns unsere Kinder und Eltern, die weiter weg wohnen.
Eingeschränkt fühle ich mich nicht. Wir haben einen großen Garten, dahinter beginnt der Wald. Das ist eine fast luxuriöse Situation. Trotzdem würde ich mich gerne mal wieder im Restaurant bedienen lassen oder unsere Freunde treffen.
Wir haben uns sehr an die Corona-Vorgaben gehalten. Da ist es schade, wenn das Umfeld das nicht immer versteht. Ich hoffe, dass wir alle, wenn alles vorbei ist, wieder zu unserem alten Leben zurückkehren können.“