Bauvorhaben in PaarNähe sorgt für Diskussionen
Ein Haus soll auf einem bisher unbebaubaren Grundstück in der Verlängerung der Meringer Rosengasse entstehen
Mering Das Hochwasserrückhaltebecken bei Steinach macht es möglich: Ein großes Grundstück an der Meringer Paar liegt nicht mehr im Überschwemmungsgebiet und könnte jetzt bebaut werden. Dennoch bereitet ein Vorhaben in der Verlängerung der Rosengasse dem Gemeinderat in Mering Kopfzerbrechen.
Es ist ein Projekt mit einer langen Vorgeschichte. Schon vor etlichen Jahren reichte ein Eigentümer für sein insgesamt rund 3000 Quadratmeter großes Grundstück an der Paar den ersten Antrag ein. Voraussetzung dafür ist, dass der Gemeinderat eine Einbeziehungssatzung aufstellt. Diesem bereiteten schon damals die Zufahrtssituation und auch der Umfang der Bebauung Sorgen. Es wurden intensive Verhandlungen geführt und einige Konditionen zwischen Kommune und Eigentümer ausgehandelt. Dann scheiterte das Aufstellen der Satzung jedoch daran, dass sich das Grundstück damals im Überschwemmungsgebiet HQ 100 der Paar befand.
Inzwischen wurde das Rückhaltebecken Merching in der Nähe des Ortsteils Steinach in Betrieb genommen. Dadurch befindet sich die Baufläche nicht mehr im Überschwemmungsgebiet und das Projekt landete wieder auf der Tagesordnung des Gemeinderates. Planer Hans Brugger erläuterte, was auf dem Gelände vorgesehen ist. Das Grundstück wird demnach zweigeteilt. Rund 1700 Quadratmeter, die an die bestehende Bebauung angrenzen, werden zum Wohnanwesen. Darauf sei ein Einzelhaus mit maximal zwei Wohneinheiten vorgesehen. Die anderen zur Paar hin gelegenen 1.300 Quadratmeter liegen im FFH-Gebiet und sollen als Ausgleichsfläche ökologisch aufgewertet werden.
Grünen-Sprecherin Petra von Thienen erklärte, ihre Fraktion stehe dem Vorhaben äußerst kritisch gegenüber. Zum einen halte sie die Zufahrtssituation für schwierig. Vor allem störe sie sich jedoch daran, so nahe ans Wasser zu bauen. Gerade eben sei das Rückhaltebecken eben wegen der Überschwemmungsgefahr für die Unterlieger gebaut worden. Da der Klimawandel nicht halt mache, werden Überschwemmungen eher noch zunehmen. „Und wir bauen jetzt schon wieder bis an die Grenze“, kritisierte sie.
Planer Brugger erklärte, dass beim Aufstellungsverfahren auch das Wasserwirtschaftsamt beteiligt werde und dessen Stellungnahme in diesem Fall sicher eine wichtige Rolle spiele. Die Gestaltung der Zuwegung könne der Markt Mering hingegen in dem städtebaulichen Vertrag mit dem Eigentümer regeln.
CSU-Sprecher Georg Resch sagte: „Natürlich ist die Zufahrt bescheiden. Aber ich erinnere mich, dass wir so etwas beim Schloss schon einmal genehmigt haben – und zwar für mehr als ein Auto.“Es sei ein riesen Grundstück und wenn man dort ein Haus rein stelle, könne die CSU auf jeden Fall zustimmen.
Andreas Widmann, Fraktionssprecher der SPD, stellte heraus, dass der Eigentümer ohne das Mitwirken der Kommune kein Baurecht auf dem Grundstück habe. Er sieht die Chance, dass der Besitzer im Gegenzug dem Markt Mering bei den Wegen entgegenkommt, die rund um sein Grundstück führen.
Ziel wäre es laut SPD, dass die Kommune diese Wege erwerben könne und entlang der Paar mehr Platz dafür bekommt, sodass ein regulärer Fuß- und Radweg mit 2,50 Metern Breite geschaffen werden könne.
Er schlägt außerdem vor, an der Einfahrt zum Grundstück die Einsehbarkeit zu verbessern. „Dann wäre für alle etwas gewonnen und unter diesen Voraussetzungen können wir dem Vorhaben zustimmen“, sagte Widmann. Den SPDVorschlag bezeichnete auch UWGFraktionssprecher Mathias Stößlein als verfolgenswert. Auch er sieht die Zufahrt zum Grundstück als sehr, sehr kritisches Eck.
Auch CSU-Rat Karlheinz Brunner äußerte dazu massive Bedenken. „Wenn ich daran denke, wie viele Kinder die Rosengasse runter gehen auf dem Weg zur Schule. Das wird sehr, sehr problematisch“, sorgte er sich.
Am Ende entschied der Gemeinderat mit 15:8 Stimmen, den Entwurf der Einbeziehungssatzung zu billigen und damit in die öffentliche Auslegung zu gehen.