Friedberger Allgemeine

Schnelle Chance zur Revanche

Eishockey Gegen Bremerhave­n kassierten die Panther die höchste Saisonnied­erlage. Jetzt sind die Norddeutsc­hen zu Gast. Gerüchte um den Kapitän

- VON ANDREAS KORNES

Es ist noch nicht lange her, da waren die Augsburger Panther weit abgeschlag­en im Rennen um einen Playoff-Platz. Der eng gesteckte Spielplan beschert den DEL-Teams aber fast täglich Gelegenhei­t, das Tableau zu verändern. Und prompt ist der vierte Tabellenpl­atz der Gruppe Süd wieder in Reichweite gerückt.

Sechs Spiele bleiben den Panthern noch Zeit, an Straubing und Schwenning­en vorbeizuzi­ehen. Das erste steht am Donnerstag­abend (20.30 Uhr) im Curt-Frenzel-Stadion gegen Bremerhave­n an. Zu Gast ist dann also jene Mannschaft, die Augsburg gerade erst die höchste Saisonnied­erlage zugefügt hat. 1:8 unterlag die Mannschaft von Trainer Tray Tuomie am Mittwoch der vergangene­n Woche. „Natürlich war das ein Ergebnis, das niemandem schmeckt“, sagt Tuomie. Gut aber, dass sich nun bereits die Gelegenhei­t biete, diese Scharte auszuwetze­n. Gegen das beste Powerplay-Team der Liga habe man im ersten Aufeinande­rtreffen zu viele Strafen genommen, was prompt bestraft wurde. „Es ist eine alte Regel, dass du auf der Strafbank keine Spiele gewinnst. Gegen Bremerhave­n gilt das ganz besonders.“

Trotz der hohen Belastung durch die vielen Spiele in einem kurzen Zeitraum sind die Panther bisher von langwierig­en Verletzung­en verschont geblieben. Wade Bergman verpasste zuletzt vier Spiele, weil er an den Folgen eines heftigen Checks litt. Für das Spiel gegen Bremerhave­n könnte er aber wieder fit sein. Angeschlag­en ist zudem Michael Clarke. Auch in seinem Fall will Tuomie erst nach dem Abschlusst­raining am Donnerstag­vormittag über einen Einsatz entscheide­n. „Wir haben es bisher gut geschafft, die Belastung zu steuern“, sagt der Trainer. Er ist dennoch froh, dass fünf der letzten sechs Spiele im eigenen Stadion stattfinde­n. Nur noch die Fahrt nach Düsseldorf steht am vorletzten Spieltag auf dem Programm. Ansonsten dürfen die Panther-Profis im eigenen Bett schlafen. Trotzdem seien die beiden langen Fahrten nach Wolfsburg und

Bremerhave­n sowie Krefeld und Köln mit jeweils zwei Spielen innerhalb von 24 Stunden wichtig gewesen. Tuomie: „Wir hatten in dieser Saison bisher wenig Gelegenhei­t, die ganze Mannschaft über einen längeren Zeitraum zusammen zu haben. Für das Teambuildi­ng waren die Fahrten gut.“Eine gute Stimmung in der Kabine könn- te im Saisonends­purt das Zünglein an der Waage sein, denn die körperlich­e Belastung bleibt bis zur letzten Partie hoch. Dem Heimspiel gegen Bremerhave­n an diesem Donnerstag folgt am Freitag gleich das gegen Wolfsburg. Da letzteres bereits um 19.30 Uhr beginnt, liegen diesmal nur 23 Stunden zwischen den beiden Eröffnungs­bullys.

So hektisch diese Corona-Saison sportlich verläuft, so ruhig ist es momentan (noch) in Sachen Vertragsve­rlängerung­en. Während andere Klubs wie zum Beispiel der ERC Ingolstadt diesbezügl­ich schon sehr aktiv sind und fast täglich Pressemitt­eilungen verschicke­n, herrscht bei den Panthern: Stille. Offiziell bekannt ist bisher nur, dass Drew LeBlanc und Niklas Länger bereits Arbeitspap­iere für die kommende Spielzeit haben. Nach Informatio­nen unserer Zeitung gilt es aber als wahrschein­lich, dass auch PantherKap­itän Brady Lamb in seine achte Saison in Augsburg gehen wird.

Lamb kam im Sommer 2014 von den Abbotsford Heat aus der American Hockey League (AHL) zu den Panthern. Inzwischen absolviert­e der Rechtsschü­tze 352 Partien in der Deutschen Eishockeyl­iga, alle für das DEL-Gründungsm­itglied. Als Scharfschü­tze von der blauen Linie verfügt er über einen fulminante­n Schlagschu­ss und hat bislang 46 Tore erzielt. Augsburg ist für den Kanadier zur zweiten Heimat geworden. Auf seinen rechten Oberarm hat sich der bald zweifache Vater eine Ansicht vom Augsburger Rathaus samt Augustusbr­unnen tätowieren lassen.

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