Friedberger Allgemeine

Taxi, bitte!

Die unglaublic­he Geschichte von vier angetrunke­nen Fahrgästen

- VON ANDREAS FREI

Ist ja fast Wochenende, warum nicht ein bisserl fantasiere­n. Also, nur mal angenommen: Vier junge Männer, nach einem stundenlan­gen Restaurant­besuch ziemlich bedudelt, wollen sich kutschiere­n lassen, sagen wir, weil es in Strömen regnet. Taxi ist zu teuer, dann lieber Uber. Bei dessen Autos sieht man manchmal nicht gleich, dass es ein Fahrdienst ist, aber wen kümmert’s? Die Jungs also raus aus dem Restaurant, direkt davor steht ein Wagen – wird schon Uber sein, also rein. Fahrer sagt: Sorry, bin nicht von Uber. Jungs sagen: Könnten Sie uns trotzdem fahren, wir zahlen auch. Fahrer sagt: Na gut. Also los. Unterwegs lockeres Geplauder. Auf halbem Weg erkennen die Jungs, wer hinter dem Steuer sitzt. Sagen wir, es ist: ExBundeska­nzler Gerhard Schröder.

Die Geschichte ist so natürlich nie passiert, wie gesagt: reine Fantasie. Das heißt, nicht ganz... Sie ist genau so passiert. Aber nicht in Deutschlan­d, sondern in Australien. Der Fahrer hieß auch nicht Gerhard Schröder, sondern Kevin Rudd, 63, Premiermin­ister des

Landes von 2007 bis 2010 und ein weiteres Mal zwischen Juni und September 2013.

Rudds Tochter Jessica hat die Anekdote in den sozialen Netzwerken erzählt. „Mein Vater hatte uns gerade vor einem Restaurant rausgelass­en und suchte einen Parkplatz.“Dann sah sie, wie sich die vier Jungs plötzlich in Papas Auto zwängten. Der Rest der Geschichte – siehe Gerhard Schröder. Kevin Rudd hat sie übrigens auf Twitter bestätigt. Und wie fand er die „Kunden“? „Nette junge Leute.“

Stellt sich nur die Frage, ob Schröder sie auch kutschiert hätte. Oder zu den angetrunke­nen Fahrgästen einfach gesagt hätte: „Hol mir mal ’ne Flasche Bier.“

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