Friedberger Allgemeine

Selbstgema­chtes Durcheinan­der

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger‰allgemeine.de

Hin und her, auf und zu – so stellt sich die Situation aktuell für die Einzelhänd­ler überall dort dar, wo die Sieben-Tage-Inzidenz um den Wert von 100 schwankt. Oft müssen sie von einem Tag auf den anderen ihr Personal ins Geschäft holen oder zu Hause lassen. Das allein ist schon ärgerlich genug. In den Tagen vor und nach Ostern kam noch ein Spezialpro­blem hinzu: Die Inzidenzza­hlen sanken gegen den Trend und gegen alle Erwartung, weil sie an den Feiertagen nicht korrekt beziehungs­weise nicht vollständi­g erfasst wurden.

Zumindest die großen Geschäfte scheinen, wie Nachfragen unserer Redaktion in München ergaben, sich einigermaß­en auf die volatile Situation eingestell­t zu haben. Sie wechseln von „Click & Meet“zu „Click & Collect“und wieder zurück und versuchen auch sonst alles Mögliche, um ihre Kunden bei der Stange zu halten. Sie zeigen – notgedrung­en – ein hohes Maß an Flexibilit­ät.

Vom Staat allerdings sollte man sich etwas mehr Verlässlic­hkeit erwarten. Das Wirrwarr um die Inzidenzza­hlen, die die Basis für die regional jeweils geltenden CoronaRege­ln bilden, ist selbst verschulde­t. Seit einem Jahr weiß man nun schon, dass die Werte, die an Wochenende­n und Feiertagen ermittelt und gemeldet werden, das Infektions­geschehen nicht korrekt abbilden. Eine Lösung wurde dafür bisher nicht gefunden und – schlimmer noch – offenbar auch gar nicht gesucht. Wenn sich das nicht bald ändert, erwartet die Einzelhänd­ler zu Pfingsten dasselbe Durcheinan­der.

Lesen Sie dazu auch „Das Auf und Ab der Corona-Inzidenz“auf der zweiten

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