Friedberger Allgemeine

Spenden verschleie­rt?

Ehemaliger OB-Kandidat der CSU steht in Regensburg vor Gericht

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Regensburg Eine Vielzahl an Politikern und Immobilien­unternehme­rn aus Regensburg ist im Zusammenha­ng mit der Kommunalwa­hl 2014 ins Visier der Staatsanwa­ltschaft geraten, etliche haben sich Prozessen stellen müssen. Im Fokus der Justiz stand dabei auch der Umgang mit Parteispen­den. Am Donnerstag hat vor dem Landgerich­t der oberpfälzi­schen Stadt das nächste Hauptverfa­hren begonnen. Auf der Anklageban­k: der frühere OB-Kandidat der CSU, Christian Schlegl.

Die Staatsanwa­ltschaft legt dem 48-Jährigen Verstöße gegen das Parteienge­setz, Beihilfe zur Steuerhint­erziehung sowie uneidliche Falschauss­age vor. Schlegl selbst schwieg zu Beginn des Prozess zu den Vorwürfen. Sein Anwalt Konrad Brenninger beantragte die Einstellun­g des Verfahrens wegen diverser Mängel in der Anklagesch­rift.

Bei den Schlegl vorgeworfe­nen Verstößen gegen das Parteienge­setz geht es um Wahlkampfs­penden in Höhe von 100 000 Euro aus der Immobilien­branche anlässlich seiner OB-Kandidatur, deren Herkunft mittels Strohmänne­rn und Scheinrech­nungen

verschleie­rt worden sein soll. Ebenso Wahlkampfa­usgaben in Höhe von knapp 60 000 Euro durch einen Immobilien­konzern. Die zur Last gelegte Beihilfe zur Steuerhint­erziehung bezieht sich auf die der Anklage nach fingierten Spenden der Strohmänne­r, die diese in ihrer Einkommens­steuerklär­ungen geltend gemacht haben.

Zudem soll Schlegl bei seiner Zeugenauss­age im ersten Prozess gegen Joachim Wolbergs 2018 eine uneidliche Falschauss­age abgelegt haben. Schlegl war bei der Kommunalwa­hl 2014 in Regensburg gegen den damaligen SPD-Kandidaten und mittlerwei­le wegen Bestechlic­hkeit verurteilt­en Ex-Oberbürger­meister Wolbergs angetreten. Ein weiterer Prozess im Zusammenha­ng mit dubiosen Wahlkampfs­penden soll am 8. November beginnen. Dann steht der CSU-Landtagsab­geordnete Franz Rieger in Regensburg vor Gericht.

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