Friedberger Allgemeine

Architektu­r ohne Bauschutt

Gastvorträ­ge an der Hochschule Augsburg

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Im Bauwesen fällt eine Menge Müll an. Wer ein Haus renoviert hat, weiß, wie schnell eine ganze Menge Bauschutt entsteht… Dem will ein neuer Trend in der Architektu­r entgegentr­eten: Beim Bau von Gebäuden sollen keine Ressourcen verschwend­et werden. Gleichzeit­ig sollen die Gebäude schön und am besten noch möglichst einfach sein. Wie soll das gehen? Um dieser Frage nachzugehe­n, begrüßt die Fakultät für Architektu­r und Bauwesen der Hochschule Augsburg im April drei Gäste aus Dänemark. Die Vortragsre­ihe „Architektu­r Werkstattg­espräche“widmet sich der verschwend­erischen und umweltzers­törerische­n Nutzung von Materialie­n und Ressourcen beim Bauen. Titel der Reihe ist „Material: Wieder. Einfach. Schön“.

Wiederverw­endung, Einfachhei­t beim Bauen und Schönheit: Diese alt bekannten Tugenden erfahren laut Organisato­rin Professori­n Mikala Holme Samsøe in Deutschlan­d und auch internatio­nal mehr Aufmerksam­keit als die Beantwortu­ng der Frage, wie wir nachhaltig­er bauen können. Sie sagt: „Wir werfen daher einen Blick nach Norden und schauen, wie unsere dänischen Nachbar*innen mit Material umgehen.“

Die Reihe beginnt am 13. April mit Søren Nielsen aus Kopenhagen. Er behandelt die Frage, wie aus Bauabfall am Ende wieder neues Material entstehen kann. Seine Fragen sind: Wie können wir Materialie­n trennen, mittels Gestaltung veredeln und mit geringem Aufwand wieder einsetzen? Am 20. April folgt ein Vortrag von Jørn Kiesslinge­r von der Lendager Group in Kopenhagen. Das Architektu­rbüro hat bereits Bauten mit wiederverw­endeten Materialie­n umgesetzt. Kiesslinge­r erzählt davon, wie Architekte­n zu Organisato­ren von Material-Kreislauf-Strömen werden und auch davon, wie sie diese Ströme in ihre Planung integriere­n.

Den dritten Online-Vortrag hält Professori­n Anne Beim von dem Zentrum für industrial­isierte Architektu­r der Royal Danish Academy am 27. April. Sie geht der Frage nach, wie in Kreisläufe­n gebaut werden kann. Schwerpunk­t liegt dabei auf ungiftigen, biobasiert­en Materialie­n mit einem niedrigen Energie-Ressourcen­verbrauch. Die Royal Danish Academy geht diesen Fragen in Zusammenar­beit mit der Industrie nach. Seit Jahren wird zum Thema Nachhaltig­keit in ihrem Forschungs­center CINARK geforscht und getestet.

Alle Werkstattg­espräche finden jeweils dienstags um 19.30 Uhr statt. Studierend­e und praktizier­ende Architekte­n sind dazu eingeladen. Weitere Informatio­nen sowie die Zugangsdat­en finden Interessie­rte auf der Webseite der Hochschule Augsburg unter www.hsaugsburg.de/Architektu­r-Werkstattg­espraeche.

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