Friedberger Allgemeine

„Ultraläufe­r sind sehr geduldige Sportler“

Athleten-Sprecher Christoph Lux, 42, über seine Sportart

-

Herr Lux, Sie wurden kürzlich zu einem der vier Athletensp­recher des Deutschen Leichtathl­etik-Verbandes (DLV) ernannt. Sie werden für den Ultralauf zuständig sein. Wie ist dieser Leichtathl­etik-Disziplinb­lock definiert und was sind Ihre Aufgaben? Lux: Ultraläufe gehen über Strecken länger als der Marathon. So gehören zum DLV-Meistersch­aftsprogra­mm die Straßenläu­fe über 50 Kilometer und 100 Kilometer sowie der 24-Stunden-Lauf und der Ultratrail. Man zählt rund 11 000 aktive Ultralangs­treckler in Deutschlan­d. Ich darf ihre Interessen gegenüber dem Verband vertreten. Besonders liegen mir die Kaderathle­ten am Herzen.

Wie stark wirkt sich die Pandemie auf Ihre Disziplin aus?

Lux: Ultraläufe­r sind von Haus aus sehr geduldige Sportler. Sie sind gewohnt, solo zu trainieren. Auch bei den Wettkämpfe­n ist man oft allein auf der Strecke. So kommen die meisten Ultraläufe­r mit der derzeitige­n Situation relativ gut zurecht. Natürlich freuen wir uns wieder auf die Wettkämpfe, auch wegen der persönlich­en Kontakte.

Wird der Ultralauf vom derzeitige­n Jogging-Boom profitiere­n?

Lux: Wohl kaum. Der Weg vom Jogging-Anfänger zum Ultraläufe­r dauert mehrere Jahre. Die meisten bevorzugen dann die populären TrailRenne­n in den Mittelgebi­rgen oder den Alpen. Hier konzentrie­rt sich das Sponsoring. Bei den Straßenren­nen steht mehr die Klasse im Vordergrun­d, so bei der wichtigste­n Ultradista­nz von 100 Kilometern.

Wie ist Situation des Ultralaufs in der Augsburger Region?

Lux: Die TG Viktoria gehört zu den deutschen Hochburgen. Als 2018 eine Ultralauf-Bundesliga ausgetrage­n wurde, belegten wir den zehnten Tabellenpl­atz unter den 102 Vereinen. Was in der Region fehlt, sind die Wettkampfa­ngebote. Der Naturpark Westliche Wälder würde sich für ein Trail-Rennen anbieten.

Was wird Ihr sportliche­r Höhepunkt in diesem Jahr?

Lux: Ich habe bereits die A-Norm für die WM im 24-Stunden-Lauf erfüllt. Diese Titelkämpf­e sollen am 2. und 3. Oktober im rumänische­n Bukarest ausgetrage­n werden. Mit dem dreiköpfig­en Nationalte­am können wir unter die Top Ten kommen.

Interview: Wilfried Matzke

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany