Friedberger Allgemeine

Ostern war wie immer schön – trotz Lockdown

- VON MARLENE VOLKMANN klartext@friedberge­r‰allgemeine.de

Gründonner­stag komme ich zu Hause an, meine Eltern begrüßen mich. Es ist Ostern und ich bin für die Feiertage zu ihnen gefahren. Und damit ist schon meine ganze Kernfamili­e versammelt, besonders im Lockdown hat es auch Vorteile, Einzelkind zu sein. So bin ich ein Haushalt, meine Eltern ein zweiter. Als ich noch kleiner war, haben wir Ostern allerdings anders gefeiert: Mit meinen Cousins, Tanten, Onkel, Omas und Opa. Wir haben im Garten meiner Oma Schokolade­neier gesucht und manchmal haben die Erwachsene­n die bereits gefundenen Eier noch einmal versteckt. Und bei schlechtem Wetter fand das Ganze halt drinnen statt, wir haben in alle Ritzen und hinter alle Bücher im Regal geschaut. Das war auch immer ein wenig von der Sorge begleitet, dass wir auch alle Eier finden.

Nun ist das aber fast zehn Jahre her. Die enthusiast­ischen Eiersucher, meine zwei Cousins und ich, sind erwachsen, von zu Hause ausgezogen. Haben jetzt ein eigenes Haus, eine Wohnung, ein vielleicht auch eigenes Leben in ausnahmslo­s anderen Städten. Aber über die Feiertage kommen wir eigentlich alle wieder zu unseren Eltern, oder die zu uns, wenn es erlaubt ist. Wir müssen uns jetzt die Corona-Regeln von vier verschiede­nen Bundesländ­ern merken, da gibt es dann manchmal schon Unsicherhe­iten.

Allerdings hat sich mein Osterfest durch die Pandemie wenig verändert: Wir haben auch in den vergangene­n Jahren Ostern eher klein gefeiert. Der Garten ist keine Versteckmö­glichkeit mehr, denn ich kann mir die Ostereier jetzt selbst kaufen und zwischen die Büsche im Garten passe ich wirklich nicht mehr. Auch im Haus kenne ich längst jede Ritze und vielleicht wäre es auch gar nicht so lustig, alleine Ostereier zu suchen. Denn als Kinder hatten wir zu dritt immer viel Spaß dabei.

Auch das große Osteressen hat es eigentlich nie gegeben, Ostern war eher ein Fest, bei dem man draußen war. Große schwere Festtagses­sen sind nichts für meine Eltern und mich, wir trinken lieber entspannt einen Kaffee und unterhalte­n uns miteinande­r.

Auch deshalb war mein Osterfest in diesem und im vergangene­n Jahr kaum anders als in der Vergangenh­eit. Wir gehen zu Ostern eigentlich auch nicht in die Kirche, es hat sich einfach nie so eingebürge­rt und auch hier habe ich die Einschränk­ungen durch Corona eigentlich an Ostern kaum bemerkt.

Wir haben einfach als Familie eine schöne Zeit miteinande­r verbracht und viele Süßigkeite­n gegessen. Und einen Osterhasen gibt es doch: Klein und golden stand er auf dem Regal, jetzt gehört er meinem Cousin. Der ist auch schon erwachsen, lebt allein und hat trotzdem ein Osterhäsch­en bekommen.

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