Friedberger Allgemeine

Wo es in Mering noch Kindergart­enplätze gibt

In den vergangene­n Jahren sind viele Kinder in der Marktgemei­nde nicht in Kitas untergekom­men. Bürgermeis­ter Florian Mayer hat nun online vorgestell­t, wie die Lage ab September aussieht

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Mering Mering ist in den vergangene­n Jahren deutlich angewachse­n. Dass es viele junge Familien in die Marktgemei­nde zieht, stellt für die Kommune ein Problem dar. Im vergangene­n Jahr fehlten rund 140 Plätze für Kindergart­en- und Krippenkin­der. Wie die Situation nun aussieht, berichtete Bürgermeis­ter Florian Mayer in einer Online-Präsentati­on.

Rund 90 Interessie­rte hatten sich am Mittwochab­end zugeschalt­et. Direkte Wortbeiträ­ge waren nicht zugelassen. Nach Angaben des Bürgermeis­ters wäre so kein reibungslo­ser Ablauf möglich gewesen. Aber die Eltern hatten vorab und während des Vortrags die Möglichkei­t, per E-Mail Fragen zu stellen, die Mayer im Anschluss beantworte­te.

Zunächst berichtete der Bürgermeis­ter über den aktuellen Stand. Demnach stehen in den zehn Einrichtun­gen in Mering, inklusive Waldkinder­garten, 720 Kita-Plätze ab dem 1. September zur Verfügung. 549 im Kindergart­en, 153 in der Krippe und 18 für Kinder mit Förderbeda­rf. Dabei sei allerdings zu beachten, dass ein integrativ­es Kind drei reguläre Kindergart­enplätze belege. Es geht dabei um das Kinderhaus am Kapellenbe­rg. Mayer erklärte: „Wir können maximal zehn integrativ­e Kinder dort annehmen. Wenn wir also zehn integrativ­e Plätze belegen, werden damit insgesamt 30 reguläre Plätze belegt.“Des Weiteren stünden noch über 200 Plätze im Bereich der Hort- und Mittagsbet­reuung zur Verfügung.

Mayer betonte, dass die Betreuungs­quote in Mering, gerade im Bereich der Krippen, deutlich höher sei als im Durchschni­tt des Landkreise­s. Dieser Wert gibt an, wie viele Kinder irgendwann eine Kita besuchen. In Mering liege die Quote im Krippenber­eich bei 70 Prozent, im Landkreis bei 38. „Das ist auch die Situation, mit der wir in Mering kämpfen. Das sind alles Kinder, die hier schon leben und vielleicht von heute auf morgen plötzlich einen Platz benötigen.“Die Errichtung einer neuer Kita brauche einen langen Vorlauf. Das sei mit einer „akuten Bedarfsste­igerung“nicht vereinbar.

Im Laufe des aktuellen Betreuungs­jahres habe die Marktgemei­nde bereits einiges getan, um den neuen drohenden Fehlbedarf zu decken. „Wir haben 50 Kindergart­enplätze im Integrativ­en Kinderhaus Kapellenbe­rg zusätzlich geschaffen und 36 am Waldkinder­garten“, sagte Mayer. Davon sei eine Gruppe gerade in einer Interimslö­sung an der Kita Sommerkell­er aktiv. Eine zweite komme ab September auf dem eigentlich­en Wald-Standort in Baierberg hinzu. Zudem werde noch eine Gruppe in der Kinderkrip­pe am Kapellenbe­rg eingericht­et. Insgesamt handle es sich um über 100 Plätze.

Dennoch sei aktuell im Rahmen der ersten Vergabe jeweils im Kindergart­en und in der Krippe 25 Mal keine Zusage erteilt worden. Es gebe aber für einen Großteil der Kinder noch eine Chance, in einer Einrichtun­g unterzukom­men. „Wir können allen Kindern, die in ihrem Wunschkind­ergarten keinen Platz erhalten haben, zumindest einen anderen anbieten“, sagte Mayer. Insgesamt handelt es sich um freie 36 Plätze, hieß es am Mittwochab­end. Allerdings sind 17 davon im Waldkinder­garten, einer Betreuungs­form, die nicht allen Eltern zusagt. Jeweils drei befinden sich in den Nachbargem­einden Kissing und

Schmiechen. Sechs sind aber beispielsw­eise im Kinderhaus am Kapellenbe­rg. Die Eltern müssten sich nun in dem Online-Anmeldungs­programm der Marktgemei­nde für eine der freien Einrichtun­gen bewerben. Im Krippenber­eich sind am Kappellenb­erg noch sechs Plätze frei. Knapp 20 Krippenkin­der können also im kommenden Betreuungs­jahr von der Marktgemei­nde nicht untergebra­cht werden.

Im Hinblick auf die gesunkene Zahl der Fehlplätze verwies Mayer auf die neu geschaffen­en Kapazitäte­n. Zudem sagte er: „Vielleicht hat auch Corona Auswirkung­en und dazu geführt, dass Eltern in diesem Jahr noch auf eine Betreuung im Bereich der Krippe verzichten. Wir müssen aber dafür gewappnet sein, dass dieser Bedarf Ende kommenden Jahres oder nach der Pandemie wieder ansteigt.“

Mayer wies darauf hin, dass es seit 2013 einen Rechtsansp­ruch auf den Besuch einer Kindertage­seinrichtu­ng oder -pflege gibt. Dieser gelte bis zum Schuleintr­itt. „Dieser Rechtsansp­ruch ist allerdings nicht darauf ausgericht­et, dass Sie sich die Einrichtun­g und die Betreuungs­zeit aussuchen können, sondern dass Sie einen Platz bekommen“, sagte er zu den Eltern. Des Weiteren warf der Bürgermeis­ter noch einen Blick in die Zukunft und stellte einige Projekte vor. Der Marktgemei­nderat treibe zurzeit vorrangig den Neubau der Kindertage­sstätte Am Mühlanger voran. Aktuell werden die Architektu­rleistunge­n und die Trägerscha­ft ausgeschri­eben. Es sollen 75 Kindergart­en- und 48 Krippenplä­tze entstehen. Die Kosten liegen voraussich­tlich bei sieben Millionen Euro. Die Fertigstel­lung soll spätestens im September 2024 sein. „Der Marktgemei­nderat war sich einig, dass wir die Qualität vor die Geschwindi­gkeit setzen und hier ein nachhaltig­es, solides Bauwerk für die nächsten Jahre errichten wollen.“Dieses Vorhaben müsse aber europaweit ausgeschri­eben werden, was viel Zeit in Anspruch nehme.

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Foto: Alexander Kaya (Symbolbild) In Mering werden in diesem Jahr mehr Kita‰Plätze angeboten. In den Krippen der Marktgemei­nde herrscht aber weiterhin Man‰ gel.

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