Friedberger Allgemeine

So läuft der Unterricht am Montag

Piazolo erklärt sein Sicherheit­skonzept. Wo die Schulen öffnen

- VON SARAH RITSCHEL UND LARA SCHMIDLER

München Das Bild scheint ihm zu gefallen, jedenfalls verwendet es Bayerns Kultusmini­ster gleich mehrfach: Ein „magisches Viereck der Sicherheit“nennt Michael Piazolo (Freie Wähler) am Freitag seine Strategie für den Unterricht nach den Osterferie­n. Eckpfeiler des Vierecks seien die Maskenpfli­cht, die Orientieru­ng an der Inzidenz, Impfungen und flächendec­kende Tests, sagt Piazolo in München. „Wir wollen so viele Schüler wie möglich in die Schulen zurückbrin­gen.“Das sei das wichtigste Ziel der kommenden Wochen und Monate.

Um es zu erreichen, gilt ab Montag in allen Schulen unabhängig von der Sieben-Tage-Inzidenz eine Testpflich­t. Wer sich nicht testen lässt oder wessen Eltern die Einverstän­dniserklär­ung dafür nicht unterschri­eben haben, darf am Unterricht nicht teilnehmen und muss sich den Schulstoff anderweiti­g beschaffen. Nach stichpunkt­artigen Recherchen unserer Redaktion hat in einzelnen Schulamtsb­ezirken fast die Hälfte der Eltern die Zustimmung verweigert.

Generell dürfen ab Montag 54 Prozent der Schüler – das sind etwa 880000 – wieder im Wechselunt­erricht lernen, weil in ihrer Region die Sieben-Tage-Inzidenz zum Stichtag Freitag bei unter 100 lag. Das gilt etwa für die Landkreise Dillingen, Günzburg, Aichach-Friedberg und Landsberg, dazu für die Stadt München. 46 Prozent lernen weiter per Video, weil in ihrem Landkreis oder ihrer Stadt der Grenzwert überschrit­ten wurde – so auch im Großteil Schwabens. Neu bewertet wird dann am kommenden Freitag.

Lehrerverb­ände fordern, die Tests außerhalb der Schule und von Fachperson­al oder Eltern durchführe­n zu lassen. Auch SPD-Fraktionsc­hef Horst Arnold drang am Freitag darauf, die Tests aus den Klassenzim­mern herauszuve­rlegen. Arnold bezieht sich auf eine neue Richtlinie des Robert-Koch-Instituts als Reaktion auf die britische Mutante. Demnach gilt als enge Kontaktper­son, wer sich unabhängig vom Abstand länger als zehn Minuten in einem gemeinsame­n Raum aufgehalte­n hat, auch wenn eine FFP2-Maske getragen wurde. Im Klassenzim­mer komme das vor. Piazolo lehnt Anpassunge­n bisher ab.

Spätestens nach den Pfingstfer­ien soll das Programm für Kinder mit Lernrückst­änden starten. Ältere Schüler, Volkshochs­chuldozent­en und Referendar­e werden sie demnach beim Aufholen unterstütz­en.

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