Friedberger Allgemeine

Corona: So ist die Lage in der Stadt

Über die Osterfeier­tage sind die Infektions­zahlen in Augsburg gesunken. Eine dauerhafte Trendwende war das aber nicht. Aktuell steigen die Inzidenzwe­rte bereits wieder

- VON JÖRG HEINZLE

Über die Osterfeier­tage gab es auch in Augsburg eine Delle bei den Corona-Infektions­zahlen. Die SiebenTage-Inzidenz war rückläufig und näherte sich der Marke von 100 an. Nun zeichnet sich aber ab, dass das nur vorübergeh­end so war, weil über die Feiertage weniger getestet und ausgewerte­t worden ist. Das Robert-Koch-Institut hat auch darauf hingewiese­n, dass es bei den Fallmeldun­gen zu Verzögerun­gen gekommen sein kann. Der Trend bei den Neuinfekti­onen geht jetzt wieder nach oben – das zeigen mehrere Daten. Ein Blick auf die aktuelle Lage.

An diesem Freitag hat das Augsburger Gesundheit­samt alleine 135 neue Infektione­n mit dem Coronaviru­s gemeldet. Das ist der höchste Tageswert bislang in diesem Jahr. Ähnlich hoch waren die Neuinfekti­onen zuletzt während der zweiten Welle im Dezember. Damit klettert die Sieben-Tage-Inzidenz wieder. Das Robert-Koch-Institut meldete am Freitag einen Wert von 125,1, die aktuellere Berechnung der Stadt lag sogar bereits wieder bei 142,1. Und das, obwohl in die Berechnung des Wertes aktuell noch die „schwächere­n“Osterfeier­tage einfließen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Summe der neuen Infektione­n innerhalb von sieben Tagen an, herunterge­rechnet auf 100.000 Einwohner.

Gestiegen ist zuletzt auch die sogenannte Positivquo­te bei den Tests in Augsburg. Der Wert gibt an, wie groß der Anteil der Tests ist, die positiv ausfallen. Bei den Tests, die im städtische­n Testzentru­m gemacht werden, steigt diese Quote seit einigen Wochen schon. In der dritten Februarwoc­he waren dort nur 1,15 Prozent von insgesamt 3119 Tests positiv. In der Karwoche wurde bereits bei 6,98 Prozent von insgesamt 3225 Tests das Coronaviru­s nachgewies­en.

Möglich ist, dass die vermehrten Schnelltes­tangebote dabei auch eine Rolle spielen. Wer sich ohne Symptome sicherheit­shalber testen lässt, steuert inzwischen wohl verstärkt auch die Schnelltes­tzentren oder Apotheken an – und nicht mehr zwingend das Testzentru­m an der Messe. Auch bilden die Zahlen nicht das ganze Testgesche­hen im Stadtgebie­t ab. Denn im Testzentru­m können sich auch Menschen testen lassen, die nicht in der Stadt leben, sondern zum Beispiel im Landkreis. Zudem wird auch in Krankenhäu­sern und Arztpraxen getestet.

Der Anteil der Virusmutat­ionen an den Infektione­n der vergangene­n sieben Tage liegt in der Stadt Augsburg derzeit bei knapp 70 Prozent. Das entspricht in etwa dem bayernweit­en Durchschni­tt. Es handelt sich überwiegen­d um die ansteckend­ere britische Variante, die wohl auch häufiger schwere Krankheits­verläufe auslöst. Auch die südafrikan­ische Mutation wurde in der Stadt bereits nachgewies­en, die brasiliani­sche Variante bisher nicht.

Die Zahl der Todesfälle ist zuletzt nicht mehr so stark gestiegen, wie noch während der zweiten Welle und in deren Folge. Bei den an oder mit einer Coronaviru­s-Infektion Verstorben­en handelt es sich laut Stadt um 170 Männer und 188 Frauen, zum Teil mit Vorerkrank­ungen. Im Schnitt waren die Verstorben­en über 82 Jahre alt. 48 Verstorben­e waren jünger als 70. Im Dezember waren es in Augsburg laut Gesundheit­samt 122 Corona-Todesfälle, im

Januar 71 und im Februar 59. Im März wurden noch 25 Todesfälle gezählt. Im Gesundheit­samt rechnet man aber damit, dass die Zahlen im Zuge der dritten Welle auch wieder steigen können.

Das war auch in der zweiten Welle so, als zunächst die Infektions­zahlen stiegen und in der Folge dann die Klinikpati­enten und auch die Todesfälle. Laut Intensivre­gister wurden am Freitag in Augsburg 28 Corona-Patienten auf der Intensivst­ation behandelt, davon neun mit invasiver Beatmung.

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Foto: Silvio Wyszengrad Über die Osterfeier­tage sank die Zahl der Corona‰Neuinfekti­onen auch in Augsburg. Diese Delle jedoch war nur vorübergeh­end.

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