Friedberger Allgemeine

Fußball muss flexibel sein

- VON SEBASTIAN RICHLY sry@augsburger‰allgemeine.de

Im Nachbar-Fußballkre­is bahnt sich aktuell eine Revolution an. Die Vereine im Bereich Zugspitze, zu dem auch der LandkreisL­andsberg gehört, können über ein neues Ligensyste­m abstimmen.

Vereinfach­t ausgedrück­t: Die Saison wird zweigeteil­t und die Mannschaft­sstärken der einzelnen Klassen halbiert. So können sich die Teams in der ersten Hälfte für die Aufstiegsr­unde qualifizie­ren oder kämpfen im zweiten Abschnitt der Saison in einer Abstiegsru­nde um den Klassenerh­alt. Die Vorteile: mehr Spielraum für Nachholspi­ele und viele Derbys. Das klingt zunächst gut, doch für den Kreis Augsburg macht dieses Modell aktuell keinen Sinn. Corona einmal ausgeklamm­ert, gab es in den unteren Klassen in den vergangene­n Jahren wenig Probleme, den Spielplan durchzubek­ommen. Das neue Modell hat übrigens einen großen Nachteil – erste und zweite Mannschaft­en hätten keine Garantie mehr auf einen gemeinsame­n Heimspielt­ag. Gerade das macht aber bei vielen Vereinen den Sonntag erst so richtig rund. Zumal in vielen Vereinen Spieler in beiden Teams an einem Spieltag zum Einsatz kommen.

Dennoch lohnt sich der Blick in den Nachbarkre­is, denn der Vorstoß zeigt, dass die Vereine ernst genommen werden und letztlich selbst entscheide­n. Von der Spitze des Bayerische­n Fußballver­bandes hatte man zuletzt nicht den Eindruck, dass auf die Bedürfniss­e der Vereine großen Wert gelegt wird. Außerdem kann niemand sagen, wo der Fußball in der Region in fünf oder zehn Jahren steht. Dann wäre es ein Vorteil, auf ein neues bereits erprobtes Modell zurückgrei­fen zu können.

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