Auf der Ackerfläche entsteht eine Wohlfühloase
Die Familie Bergmair aus Steindorf plant eine ganzheitliche Wohlfühloase auf 12.000 Quadratmetern, drei Gebäude sollen auf dem Areal entstehen. Eine Aufgabe kann die Familie jedoch nicht selbst in die Hand nehmen
Steindorf Noch ist das Areal, auf dem die Familie Bergmair in Steindorf eine Wohlfühloase für Genuss, Freude und Gesundheit schaffen will, eine große Ackerfläche. In den nächsten Jahren sollen dort im Norden der Gemeinde auf über 12.000 Quadratmeter ein Gesundheitszentrum, eine Gastronomie und eine Lebensmittelproduktionsstätte entstehen. Im Herbst will die Familie loslegen.
Die 28-jährige Christine Bergmair sprudelt nur so vor Ideen. Zunächst soll das Gesundheitszentrum in Angriff genommen werden. In diesem Gebäude sollen neben ihrer eigenen Osteopathiepraxis ein Arzt für Allgemeinmedizin und eine Logopädin oder Ergotherapeutin praktizieren. „Wir können hier gerade den Menschen im südlichen Landkreis ein ganzheitliches medizinisches Konzept anbieten“, so Bergmair. Sie selbst hat nach dem Abitur eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin gemacht, anschließend Wirtschaftswissenschaften in Friedrichshafen studiert und danach noch ein Studium in osteopathischer Medizin in Ismaning absolviert. Alles, was die Familie selbst in die Hand nehmen kann, macht den Bergmairs auch keine großen Sorgen.
Die Suche nach einem geeigneten Hausarzt für das Gesundheitszentrum ist eine große Aufgabe. „Wir lassen uns unsere Zuversicht nicht nehmen und bleiben weiterhin optimistisch, dass das klappt“, betont sie. Der Mittelraum Mering ist, nach eingeholten Informationen und Einschätzung der Familie, unterbesetzt an Hausärzten. „Wir sind voller Hoffnung, dass wir jemanden passenden finden“, sagt Bergmair.
In einem weiteren Schritt wird ein Gastronomiebetrieb dazu kommen. Renate Bergmair ist Hauswirtschaftsmeisterin und träumte schon länger davon. Die 53-Jährige will ihren Traum nun in die Realität umsetzen. Dort werden eine Gastwirtschaft errichtet, die Frühstück, Mittagund Abendessen sowie Kaffee und Kuchen anbietet und Hotelzimmer. Zudem ist im ersten Stock ein Veranstaltungssaal für Kunst und Kultur geplant.
Ein weiteres drittes Standbein der Familie wird die Lebensmittelproduktion. Stefan Bergmair, der in Steindorf einen Landhandel betreibt, ist Landwirtschaftsmeister und baut gemeinsam mit seiner Frau Renate auf den Feldern der eigenen Landwirtschaft Senf und Dinkel in konventionellem Landbau an. „Unsere künftigen Kunden können in unserem Betrieb später genau mitverfolgen, wie die Verarbeitung der Produkte vom Feld bis zum fertigen Lebensmittel funktioniert“, schildert Christine Bergmair. Produziert werden neben Senföl, Grillsoßen, Dressings und Chutneys auch Marmeladen aus heimischen Früchten. Im Obergeschoss der Produktionsstätte gibt es weitere Beherbergungsangebote.
Auch wenn nicht alle drei Gebäude gleichzeitig entstehen, so sollen sie doch später optisch eine Einheit bilden. Nachhaltige Rohstoffe beim Bauen, Energie aus Photovoltaik und Hackschnitzelanlage gehören zum ökologischen Konzept der Familie.
„Ich bin in einer Familie groß geworden, die immer selbstständig gearbeitet hat und deshalb liegt mir das einfach auch im Blut“, sagt die 28-Jährige. Sie ist sich sicher, dass sie gemeinsam mit ihren Eltern dieses große Projekt stemmen wird. Es wurde bereits mit der Kommune abgestimmt und im Gemeinderat beschlossen.
Dafür wurde ein vorhabenbezogenes Bebauungsplanverfahren eingeleitet und die Pläne bereits vorgestellt. „Das ‘Bergmair‘s i-Tüpferl’ soll eine Wohlfühloase sein, in der die neuesten Aspekte in Ökologie, Gesundheit und Lebensqualität umgesetzt und angeboten werden“, sagt sie.