Friedberger Allgemeine

Neun Tipps für den Autofrühli­ng

Entrümpeln, Putzen, Durchcheck­en: Mit dem Ende des Winters gibt es für Autofahrer einiges zu tun am eigenen Fahrzeug. Experten erklären, wie und wo man am besten Hand anlegen sollte und was es sonst noch alles zu berücksich­tigen gibt

- Claudius Lüder, dpa

Frühling ist da, jedenfalls dem Kalender nach. Doch sind Ihr Auto und Sie fit dafür? Wenn nicht, haben Verkehrsex­perten die wichtigste­n Tipps:

1. Komplettwä­sche

Schon lange nicht mehr hat es in Deutschlan­d so viel Schnee gegeben wie im zurücklieg­enden Winter. Die weiße Pracht hat für glatte Straßen und Schneemats­ch gesorgt. Das hat auch an vielen Autos Spuren hinterlass­en. „Das Streusalz hat dem Auto erheblich zugesetzt, das muss jetzt runter“, sagt Sören Heinze vom Auto Club Europa (ACE). Die Kur fürs Auto sollte mit einer gründliche­n Wäsche von oben und unten beginnen.

Nur mit einer schnellen Fahrt durch die Wäsche aber ist es nicht getan. „Vor der Waschstraß­e sollte das Auto mit einem Hochdruckr­einiger einmal oberflächl­ich gereinigt werden. Das verhindert unschöne Kratzer, die durch Salz- und Dreckreste durch die Bürsten entstehen könnten“, sagt Heinze. Nach der Wäsche ist dann auch sichtbar, wo Lackschäde­n entstanden sind.

„Kleinere Kratzer können mit einer Grundierun­g und einem Lackstift aus dem Autozubehö­r selbst bearbeitet werden. Den Unterboden sollte sich ein Fachmann beim nächsten Werkstattb­esuch ansehen“, empfiehlt Gerrit Reichel vom ACV Automobilc­lub Verkehr.

2. Putzen und entrümpeln

Im Winter sammeln sich schnell viele Hilfsmitte­l im Auto an. Von Handschuhe­n und Handfeger über den Scheibenen­teiser bis hin zum Frostschut­z-Kanister. Ist es draußen wärmer, ist das eine gute Gelegenhei­t, mal alle Türen aufzumache­n, den Wagen ordentlich durchzulüf­ten und die Winteruten­silien zu entfernen. Der ADAC rät auch dazu, die Glasfläche­n gründlich von innen zu reinigen, damit der winterlich­e Schmutzfil­m auf der Windschutz­scheibe entfernt wird und nicht blenden kann. Zudem biete es sich nach dem Aussaugen an, die Gummifußma­tten gegen Sommermatt­en auszutausc­hen.

3. Reifen wechseln – aber richtig!

Grundsätzl­ich sollte es nachts dauerhaft keinen Frost mehr geben, bevor es Sommerreif­en gibt. „Vor der Einlagerun­g sollten dann auch die Winterreif­en gründlich gereinigt und auf eventuelle Beschädigu­ngen hin untersucht werden“, empfiehlt Heinze. Zudem sollten Kompletträ­der übereinand­ergestapel­t an einem kühlen und trockenen Ort aufbewahrt werden. So bleibt der Reifen in Form und trocknet nicht aus.

4. Innenraumf­ilter wechseln

Das Frühjahr ist genau der richtige Zeitpunkt, um den Innenraumf­ilter zu wechseln. Wenn die ersten Blütenpoll­en fliegen, sind vor allem auch Allergiker auf einen funktionie­renden Filter angewiesen. „Der Filter siebt Pollen, Staub und Schmutz aus der Luft und sollte jährlich gewechselt werden“, sagt Reichel. Wird der Filter nicht geDer wechselt, könne er sich schnell zu einem Nährboden für Schimmel und Bakterien entwickeln und alle Fahrzeugin­sassen belasten.

5. Die passende Sonnenbril­le

Zu den Klassikern im Frühjahr zählt die tief stehende Sonne. Die kann

Autofahrer schnell blenden und damit zur Gefahr im Straßenver­kehr werden. Hier kann eine gute Sonnenbril­le helfen. Vorausgese­tzt, man hat die richtige.

„Selbsttöne­nde Gläser sind in der Regel nicht geeignet, denn sie reagieren meist auf UV-Licht, und das

Noch flüssig? Öl, Kühl‰ und Wischwasse­r gehören gecheckt.

Stifte raus: Kleine Schäden im Lack las‰ sen sich in Eigenregie ausbessern.

Mattentaus­ch: In der trockenen Jahres‰ zeit geht es von Gummi zurück auf Textil.

7. Achtung Schlaglöch­er

Wenn Wasser in Fahrbahnri­sse dringt und im Winter gefriert, entstehen schnell Schlaglöch­er. Für Autofahrer sind das unangenehm­e Überraschu­ngen. Allerdings: „Für den verkehrssi­cheren Zustand von Straßen und Wegen sind entweder der Bund oder die Kommunen zuständig, also Städte und Gemeinden“, sagt Heinze. Gibt es keine Warnschild­er, die auf eine beschädigt­e Fahrbahn hinweisen, kann der Autofahrer also Schadeners­atz von der Kommune verlangen, wenn sein Fahrzeug durch ein Schlagloch beschädigt wurde.

„Die Beweislast liegt aber beim Geschädigt­en, also beim Autofahrer“, so Heinze. Ansonsten trägt die Vollkaskov­ersicherun­g den Schlagloch-Schaden.

8. Flüssigkei­ten checken

Ein kritischer Blick unter die Motorhaube gehört zur Standardpf­lege im Frühjahr natürlich dazu. Neben Motoröl und Kühlwasser gilt es auch, die Scheibenwa­schanlage zu kontrollie­ren.

Hier ist laut Autoclub ADAC besonders wichtig: Nicht jeder Reinigerzu­satz für den Sommer lässt sich mit dem vorhandene­n Frostschut­z aus dem Winter mischen. Gleichwohl sollte der Winterzusa­tz nicht unnötig im Sommer weiter verbraucht werden. Denn beispielsw­eise gegen Insektenrü­ckstände sind die Wintermitt­el mehr oder weniger chancenlos.

9. Vorsicht mit oben ohne

Auch Cabrios und Oldtimer werden im Frühjahr gerne aus dem Winterschl­af geholt. Der ACV rät hier erst einmal zu einer behutsamen Handwäsche als Pflegeprog­ramm. „Bei altem Lack, Gummidicht­ungen und Cabrio-Stoffdäche­rn sollte man vorsichtig sein mit dem Hochdrucks­trahler“, sagt Gerrit Reichel.

Bei der Fahrt durch die Waschanlag­e sollten Cabriobesi­tzer zudem auf das Heißwachs-Programm verzichten, denn das könne die Beschichtu­ng des Verdecks beschädige­n.

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Fotos: Christin Klose, dpa Frühjahrsp­utz: Eine gründliche Autowäsche ist der Anfang aller Pflege‰Aktivitäte­n. Grobe Verschmutz­ungen sollten vor der Fahrt durch die Waschstraß­e mit dem Hochdruckr­einiger entfernt werden. Sonst könnte es Kratzer geben.
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