Friedberger Allgemeine

Eurasburge­r Abwasser fließt nach Friedberg

Kanalnetz bekommt einen Anschluss ans Klärwerk Mittlere Paar. Gemeinderä­te machen sich ein Bild vor Ort

- VON INES SCHMITT

Eurasburg Neubau einer Kläranlage oder Anschluss an das Klärwerk Mittlere Paar der Stadt Friedberg? Vor diese Frage sah sich der Eurasburge­r Gemeindera­t gestellt, nachdem die Werte der eigenen Abwasserbe­seitigung nicht mehr den rechtliche­n Vorgaben entsprache­n. Die Entscheidu­ng fiel zugunsten des Anschlusse­s an Friedberg, und inzwischen sind dafür die Arbeiten angelaufen.

Um sich ein Bild vom Stand der Bauarbeite­n zu machen, fand sich der Eurasburge­r Gemeindera­t zu einem Ortstermin an der Kläranlage ein. Zurzeit entsteht neben dem Bauhof das große Sammelbeck­en, wie Bauleiter Roland Zangl von der Firma Wöhrl den Gemeinderä­ten erklärte. Dafür werde zunächst 14 Meter tief gegraben und mittels entspreche­nden Entlastung­sbohrungen, Bodenausta­usch- und Gründungsa­rbeiten der Boden vorbereite­t.

Das Becken wird nach der Fertigstel­lung eine Größe von circa 15 mal zehn Meter haben und circa fünf Meter tief sein. In dieser Tiefe wird das Schmutzwas­ser mittels Pumpen in die 200 Millimeter starke Druckleitu­ng jenseits des Eisenbachs gedrückt und von dort Richtung Friedberg zur Kläranlage Mittlere Paar geleitet. Die dafür notwendige­n leistungss­tarken Pumpen werden dafür in einem fünf mal fünf Meter großen und zwei Etagen tief in den Boden reichenden Pumpenhaus untergebra­cht.

Sollte bei einem höheren Abwasserau­fkommen zum Beispiel bei ungewöhnli­chem Starkregen das erste Auffangbec­ken volllaufen, so steht ein weiteres Rückhalteb­ecken zur Verfügung.

Wenn, wie im Zeitplan vorgesehen, Ende Juni die Arbeiten am Sammelbeck­en abgeschlos­sen werkönnen, ist ein erster Probebetri­eb ab Juli parallel zum bisherigen Klärbetrie­b geplant. Danach sollen noch die Außenanlag­en rund um den Bauhof fertiggest­ellt werden, sodass dann im September das Bauvorhabe­n abgeschlos­sen werden kann.

Gut 1,8 Millionen Euro muss die Gemeinde in den Umbau investiede­n ren. Später kommen dann noch die laufenden Kosten für die Einleitung und die Anschlussk­osten hinzu. Dennoch ist dies gegenüber einem Neubau die günstigere Lösung, was auch den Eurasburge­r Bürgern über die Gebührenab­rechnungen zugutekomm­en wird. Bürgermeis­ter Paul Reithmeir erklärt: „Mit diesem absolut notwendige­n Projekt sind wir für die Zukunft gut gerüstet. Eurasburg wächst stetig und die vorhandene Kläranlage war diesen Anforderun­gen einfach nicht mehr gewachsen.“

Überwacht wird die neue Anlage zentral von einem Mitarbeite­r der Stadt Friedberg. Aber als Kontrolleu­re vor Ort stehen die Bauhofmita­rbeiter jederzeit parat. Die nach der Fertigstel­lung des Bauvorhabe­ns dann nicht mehr benötigten Klärbecken der alten Anlage werden entspreche­nd fachgerech­t entleert und anschließe­nd mit Erdreich aufgefüllt.

 ?? Foto: Ines Schmitt ?? Hier entsteht das neue Sammelbeck­en für das Eurasburge­r Abwasser. An der Stelle wo der Minibagger parkt, wird das neue Pumpenhaus Platz finden.
Foto: Ines Schmitt Hier entsteht das neue Sammelbeck­en für das Eurasburge­r Abwasser. An der Stelle wo der Minibagger parkt, wird das neue Pumpenhaus Platz finden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany