Eurasburger Abwasser fließt nach Friedberg
Kanalnetz bekommt einen Anschluss ans Klärwerk Mittlere Paar. Gemeinderäte machen sich ein Bild vor Ort
Eurasburg Neubau einer Kläranlage oder Anschluss an das Klärwerk Mittlere Paar der Stadt Friedberg? Vor diese Frage sah sich der Eurasburger Gemeinderat gestellt, nachdem die Werte der eigenen Abwasserbeseitigung nicht mehr den rechtlichen Vorgaben entsprachen. Die Entscheidung fiel zugunsten des Anschlusses an Friedberg, und inzwischen sind dafür die Arbeiten angelaufen.
Um sich ein Bild vom Stand der Bauarbeiten zu machen, fand sich der Eurasburger Gemeinderat zu einem Ortstermin an der Kläranlage ein. Zurzeit entsteht neben dem Bauhof das große Sammelbecken, wie Bauleiter Roland Zangl von der Firma Wöhrl den Gemeinderäten erklärte. Dafür werde zunächst 14 Meter tief gegraben und mittels entsprechenden Entlastungsbohrungen, Bodenaustausch- und Gründungsarbeiten der Boden vorbereitet.
Das Becken wird nach der Fertigstellung eine Größe von circa 15 mal zehn Meter haben und circa fünf Meter tief sein. In dieser Tiefe wird das Schmutzwasser mittels Pumpen in die 200 Millimeter starke Druckleitung jenseits des Eisenbachs gedrückt und von dort Richtung Friedberg zur Kläranlage Mittlere Paar geleitet. Die dafür notwendigen leistungsstarken Pumpen werden dafür in einem fünf mal fünf Meter großen und zwei Etagen tief in den Boden reichenden Pumpenhaus untergebracht.
Sollte bei einem höheren Abwasseraufkommen zum Beispiel bei ungewöhnlichem Starkregen das erste Auffangbecken volllaufen, so steht ein weiteres Rückhaltebecken zur Verfügung.
Wenn, wie im Zeitplan vorgesehen, Ende Juni die Arbeiten am Sammelbecken abgeschlossen werkönnen, ist ein erster Probebetrieb ab Juli parallel zum bisherigen Klärbetrieb geplant. Danach sollen noch die Außenanlagen rund um den Bauhof fertiggestellt werden, sodass dann im September das Bauvorhaben abgeschlossen werden kann.
Gut 1,8 Millionen Euro muss die Gemeinde in den Umbau investieden ren. Später kommen dann noch die laufenden Kosten für die Einleitung und die Anschlusskosten hinzu. Dennoch ist dies gegenüber einem Neubau die günstigere Lösung, was auch den Eurasburger Bürgern über die Gebührenabrechnungen zugutekommen wird. Bürgermeister Paul Reithmeir erklärt: „Mit diesem absolut notwendigen Projekt sind wir für die Zukunft gut gerüstet. Eurasburg wächst stetig und die vorhandene Kläranlage war diesen Anforderungen einfach nicht mehr gewachsen.“
Überwacht wird die neue Anlage zentral von einem Mitarbeiter der Stadt Friedberg. Aber als Kontrolleure vor Ort stehen die Bauhofmitarbeiter jederzeit parat. Die nach der Fertigstellung des Bauvorhabens dann nicht mehr benötigten Klärbecken der alten Anlage werden entsprechend fachgerecht entleert und anschließend mit Erdreich aufgefüllt.