Kulturprogramm findet vor allem draußen statt
Das Königsbrunner Kulturbüro hat sein Programm für die nächsten Monate vorgestellt. Doch was kann tatsächlich stattfinden
Königsbrunn Mit dem Gefühl des Ausgebremst-Werdens kennt sich Königsbrunns Kulturbüroleiterin Rebecca Ribarek mittlerweile aus: „Jeweils eine Woche nach den letzten beiden Programmvorstellungen wurde ein neuer Lockdown verkündet.“Ob es diesmal auch wieder so dick kommt, hängt von der großen Politik ab. Doch gemeinsam mit Stadtbücherei-Chefin Kathrin Jörg, Kulturreferentin Marion Kehlenbach und Zweitem Bürgermeister Maximilian Wellner hofft sie, dass zumindest ein großer Teil der jetzigen Planungen auch umgesetzt werden kann. Um die Chancen dafür so gut wie möglich zu halten, hat man neben den üblichen Corona-Schutzkonzepten auch auf andere Veranstaltungsorte gesetzt als sonst.
Das Jahresmotto „Raus geh’n – Kultur entdecken“ist dabei Programm. Wo irgend möglich wurden Veranstaltungen ins Freie verlegt oder die Orte danach ausgewählt, dass sie möglichst viel Raum bieten. Der Bücherfrühling findet beispielsweise fast komplett im Lesepark unter freiem Himmel statt. So hofft Kathrin Jörg, dass möglichst viele Menschen in den Genuss der Gäste kommen können. Bei schlechtem Wetter würde man in die Stadtbücherei ausweichen. Als Gäste kommen zahlreiche Autoren, die auch schon beim ausgefallenen Bücherfrühling im vergangenen Jahr ihre Aufwartung machen sollten: Kiara Lameika mit dem Historienkrimi „Das Mahnmal“, Historikerin Martha Schad und KrimiAutorin Tina Schlegel aus Mindelheim. Dazu stellt die Königsbrunner Krimi-Autorin Gudrun Grägel ihr neues Werk vor. Den Abschluss der Reihe bildet Armin Strohmeyr am 14. Juli, der ebenfalls ein neues Buch vorstellt.
Zwei Traditionsveranstaltungen bleiben im Programm: Das Bücherloben eröffnet in diesem Jahr zwar nicht den Literaturreigen, darf aber dennoch nicht fehlen. Statt in der Stadtbücherei kommen die Literaturfreunde nun am 12. Mai, dem dritten Abend des Bücherfrühlings, in der Königsbrunner Eisarena auf ihre Kosten, weil dort mehr Menschen unter Beachtung der Abstandsregeln Platz finden. Die zweite Kult-Veranstaltung, die Lesetipps von Kurt Idrizovic, findet am 3. Mai im Lesepark statt.
Wie und unter welchen Bedingungen die Veranstaltungen stattfinden, hängt von den jeweiligen Corona-Vorschriften ab. Die Stadt hält ein System für Online-Voranmeldungen bereit, damit im Nachhinein
Kontakte nachvollziehbar sind. Weitere mögliche Maßnahmen wie Erleichterungen für Geimpfte oder die Nutzung der Luca-App zur Nachverfolgung von Kontakten werden ins Konzept eingearbeitet, sobald die Politik darüber abgestimmt hat, sagt Rebecca Ribarek.
In jedem Fall stattfinden kann die nächste Schaufenster-Ausstellung: In den Schaufenstern von Kulturbüro und Stadtbücherei gibt es ab dem 15. April Bilder und Informationen zu den zahlreichen Blühstreifen und ihren Bewohnern im Stadtgebiet. Eine Vernissage ist derzeit nicht möglich, doch das Kulturbüro plant eine Abschlussveranstaltung an der Römerallee, sagt Ribarek: „Das Datum im Juni hat den Vorteil, dass dann die Pflanzen am Blühstreifen auch tatsächlich blühen.“
Die größte Wundertüte bleiben die Veranstaltungen, die in Gebäuden stattfinden. Am 6. Mai soll im Königsbrunner Kino noch einmal der Filmvortrag von Stadtarchivarin Susanne Lorenz zum Thema 75 Jahre Kriegsende in Königsbrunn gezeigt werden.
Ob das klappt, ist ähnlich unsicher und abhängig von der CoronaLage wie beim Campus-Vortrag im Infopavillon 955 und der kulturellen Gautscheröffnung im Rathaus. Unklar ist, wie der Internationale Museumstag am 16. Mai gestaltet wird. Der traditionelle Serenadenabend wird dagegen auch in diesem Jahr nicht stattfinden.
Dafür arbeitet das Team des Kulturbüros an einer Ausweitung des Erfolgsmodells vom vergangenen Jahr: Mit den Sommerklängen im Park ließen sich im vergangenen Sommer einige schöne Veranstaltungen abhalten. In diesem Jahr sollen weitere hinzukommen. Die örtlichen Musikvereine und Gruppierungen sollen Auftrittsmöglichkeiten bekommen, dazu gibt es wieder Gesundheitsabende und Märchenstunden für Erwachsene. Die Details plane man noch, sagt die Kulturbüroleiterin: „Wir müssen sehen, wie beispielsweise unsere Chöre im Vorfeld proben können. Einige haben sich seit einem Jahr nicht gesehen, dazu ist das Singen durch die Abstände schwierig.“Neu hinzu kommen sollen jedoch noch Angebote für Kinder und Jugendliche, sodass die Grünfläche im Königsbrunner Westen noch deutlich intensiver bespielt werden kann. Man werde sich auch mit den Verantwortlichen des STAC-Festivals und der Eisarena zusammensetzen, um eine weitere Zusammenarbeit zu besprechen, sagte Ribarek.
Trotz der schwierigen Situation wollen sich die Kulturschaffenden nicht unterkriegen lassen. Man spüre, dass die Menschen sich danach sehnen, dass in der Stadt mal wieder etwas los ist, sagt Maximilian Wellner. Dafür sei man durch das Programm gerüstet.
Bei schlechtem Wetter möchte man in die Stadtbücherei ausweichen
Mit dem System der OnlineAnmeldung können Kontakte verfolgt werden