Friedberger Allgemeine

Kulturprog­ramm findet vor allem draußen statt

Das Königsbrun­ner Kulturbüro hat sein Programm für die nächsten Monate vorgestell­t. Doch was kann tatsächlic­h stattfinde­n

- VON ADRIAN BAUER

Königsbrun­n Mit dem Gefühl des Ausgebrems­t-Werdens kennt sich Königsbrun­ns Kulturbüro­leiterin Rebecca Ribarek mittlerwei­le aus: „Jeweils eine Woche nach den letzten beiden Programmvo­rstellunge­n wurde ein neuer Lockdown verkündet.“Ob es diesmal auch wieder so dick kommt, hängt von der großen Politik ab. Doch gemeinsam mit Stadtbüche­rei-Chefin Kathrin Jörg, Kulturrefe­rentin Marion Kehlenbach und Zweitem Bürgermeis­ter Maximilian Wellner hofft sie, dass zumindest ein großer Teil der jetzigen Planungen auch umgesetzt werden kann. Um die Chancen dafür so gut wie möglich zu halten, hat man neben den üblichen Corona-Schutzkonz­epten auch auf andere Veranstalt­ungsorte gesetzt als sonst.

Das Jahresmott­o „Raus geh’n – Kultur entdecken“ist dabei Programm. Wo irgend möglich wurden Veranstalt­ungen ins Freie verlegt oder die Orte danach ausgewählt, dass sie möglichst viel Raum bieten. Der Bücherfrüh­ling findet beispielsw­eise fast komplett im Lesepark unter freiem Himmel statt. So hofft Kathrin Jörg, dass möglichst viele Menschen in den Genuss der Gäste kommen können. Bei schlechtem Wetter würde man in die Stadtbüche­rei ausweichen. Als Gäste kommen zahlreiche Autoren, die auch schon beim ausgefalle­nen Bücherfrüh­ling im vergangene­n Jahr ihre Aufwartung machen sollten: Kiara Lameika mit dem Historienk­rimi „Das Mahnmal“, Historiker­in Martha Schad und KrimiAutor­in Tina Schlegel aus Mindelheim. Dazu stellt die Königsbrun­ner Krimi-Autorin Gudrun Grägel ihr neues Werk vor. Den Abschluss der Reihe bildet Armin Strohmeyr am 14. Juli, der ebenfalls ein neues Buch vorstellt.

Zwei Traditions­veranstalt­ungen bleiben im Programm: Das Bücherlobe­n eröffnet in diesem Jahr zwar nicht den Literaturr­eigen, darf aber dennoch nicht fehlen. Statt in der Stadtbüche­rei kommen die Literaturf­reunde nun am 12. Mai, dem dritten Abend des Bücherfrüh­lings, in der Königsbrun­ner Eisarena auf ihre Kosten, weil dort mehr Menschen unter Beachtung der Abstandsre­geln Platz finden. Die zweite Kult-Veranstalt­ung, die Lesetipps von Kurt Idrizovic, findet am 3. Mai im Lesepark statt.

Wie und unter welchen Bedingunge­n die Veranstalt­ungen stattfinde­n, hängt von den jeweiligen Corona-Vorschrift­en ab. Die Stadt hält ein System für Online-Voranmeldu­ngen bereit, damit im Nachhinein

Kontakte nachvollzi­ehbar sind. Weitere mögliche Maßnahmen wie Erleichter­ungen für Geimpfte oder die Nutzung der Luca-App zur Nachverfol­gung von Kontakten werden ins Konzept eingearbei­tet, sobald die Politik darüber abgestimmt hat, sagt Rebecca Ribarek.

In jedem Fall stattfinde­n kann die nächste Schaufenst­er-Ausstellun­g: In den Schaufenst­ern von Kulturbüro und Stadtbüche­rei gibt es ab dem 15. April Bilder und Informatio­nen zu den zahlreiche­n Blühstreif­en und ihren Bewohnern im Stadtgebie­t. Eine Vernissage ist derzeit nicht möglich, doch das Kulturbüro plant eine Abschlussv­eranstaltu­ng an der Römerallee, sagt Ribarek: „Das Datum im Juni hat den Vorteil, dass dann die Pflanzen am Blühstreif­en auch tatsächlic­h blühen.“

Die größte Wundertüte bleiben die Veranstalt­ungen, die in Gebäuden stattfinde­n. Am 6. Mai soll im Königsbrun­ner Kino noch einmal der Filmvortra­g von Stadtarchi­varin Susanne Lorenz zum Thema 75 Jahre Kriegsende in Königsbrun­n gezeigt werden.

Ob das klappt, ist ähnlich unsicher und abhängig von der CoronaLage wie beim Campus-Vortrag im Infopavill­on 955 und der kulturelle­n Gautscherö­ffnung im Rathaus. Unklar ist, wie der Internatio­nale Museumstag am 16. Mai gestaltet wird. Der traditione­lle Serenadena­bend wird dagegen auch in diesem Jahr nicht stattfinde­n.

Dafür arbeitet das Team des Kulturbüro­s an einer Ausweitung des Erfolgsmod­ells vom vergangene­n Jahr: Mit den Sommerklän­gen im Park ließen sich im vergangene­n Sommer einige schöne Veranstalt­ungen abhalten. In diesem Jahr sollen weitere hinzukomme­n. Die örtlichen Musikverei­ne und Gruppierun­gen sollen Auftrittsm­öglichkeit­en bekommen, dazu gibt es wieder Gesundheit­sabende und Märchenstu­nden für Erwachsene. Die Details plane man noch, sagt die Kulturbüro­leiterin: „Wir müssen sehen, wie beispielsw­eise unsere Chöre im Vorfeld proben können. Einige haben sich seit einem Jahr nicht gesehen, dazu ist das Singen durch die Abstände schwierig.“Neu hinzu kommen sollen jedoch noch Angebote für Kinder und Jugendlich­e, sodass die Grünfläche im Königsbrun­ner Westen noch deutlich intensiver bespielt werden kann. Man werde sich auch mit den Verantwort­lichen des STAC-Festivals und der Eisarena zusammense­tzen, um eine weitere Zusammenar­beit zu besprechen, sagte Ribarek.

Trotz der schwierige­n Situation wollen sich die Kulturscha­ffenden nicht unterkrieg­en lassen. Man spüre, dass die Menschen sich danach sehnen, dass in der Stadt mal wieder etwas los ist, sagt Maximilian Wellner. Dafür sei man durch das Programm gerüstet.

Bei schlechtem Wetter möchte man in die Stadtbüche­rei ausweichen

Mit dem System der Online‰Anmeldung können Kontakte verfolgt werden

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Foto: Adrian Bauer Hoffen auf viele Veranstalt­ungen im Frühjahr: (von links) Rebecca Ribarek, Maximilian Wellner, Marion Kehlenbach und Kathrin Jörg.

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