Nächster Rückschritt unter Trainer Herrlich
Kein Gegentor kassieren und mit einem Treffer gewinnen. Im Hinspiel war das gegen Bielefeld gelungen, im Rückspiel stand der FC Augsburg kurz davor. Trainer Heiko Herrlich hätte einmal mehr das schlagkräftigste Argument des Fußballs auf seiner Seite gehabt: den Erfolg. Wie dieser zustande gekommen wäre, hätte kurz interessiert. Wirklich geblieben wären die Zahlen. Wer die Entwicklung einer Mannschaft indes nicht nur an Tabelle und Punkten festmacht, verbucht den nächsten Rückschritt unter Herrlich. In der Endphase dieser Bundesligasaison ist noch immer keine Handschrift zu erkennen. Dass zu Beginn einer Spielzeit defensive Stabilität das Handeln vorgibt, lässt sich nachvollziehen. Wer schlecht in eine Runde startet, muss mühevoll aufholen. Aber nicht einmal nach punktereichem Start wagte sich Herrlich an eine attraktivere Spielweise heran. Seit Beginn der Saison spricht er davon, man müsse sich verbessern. Passiert ist nichts. Ihm geht es nicht darum, zu gewinnen, ihm geht es darum, nicht zu verlieren. Entsprechend bestimmt Angst vor eigenen Ballverlusten seine Herangehensweise. Überspitzt formuliert: Der Erfolg des FCA beruht darauf, den Ball nicht zu haben. Infolgedessen wirken die Spieler bei eigenem Ballbesitz ratlos. Ihnen fehlt sowohl Struktur, wie sie sich unter Gegnerdruck befreien können, als auch ein Plan, wie sie selbst Druck ausüben und Torchancen kreieren können. Gegen Schalke und Bielefeld blieb der FCA ohne Treffer, im Schnitt erzielt er ein Tor pro Spiel. Wer diese Art Fußball praktiziert, muss lange um den Ligaverbleib bangen.