Friedberger Allgemeine

Das große Chaos bleibt aus

Zwischen Friedberg und Dasing wird auf der B300 der Straßenbel­ag erneuert. Was das für den Verkehr bedeutet, wo es sich staut und wie die Arbeiten vorangehen

- VON SEBASTIAN RICHLY

Friedberg/Dasing Hupkonzert­e, lange Staus, verärgerte Autofahrer – das war das Horrorszen­ario im Vorfeld der B300-Großbauste­lle in Friedberg und Dasing. Viel los ist am Donnerstag­morgen in der Friedberge­r Innenstadt allerdings nicht. Vereinzelt sind Lieferante­n in der Ludwigstra­ße unterwegs. Vorne an der Kreuzung zur Münchner Straße ist zwar etwas mehr Betrieb, der befürchtet­e große Stau um 7.30 Uhr bleibt allerdings aus. Noch bis zum 7. Mai wird zwischen dem Chippenham-Ring und der Rothenberg­kreuzung sowie zwischen Oberzell und der A8 der Straßenbel­ag ausgetausc­ht.

Mit der Zeit werden es mehr Autos in der Münchner Straße. Ein kleiner Rückstau bildet sich in Richtung Norden. Zu Hochzeiten reicht der Stau an diesem Vormittag bis in die Kurve vor dem Volksfestp­latz. Hauptkommi­ssar Karl Ortler beobachtet den Verkehr genau: „Das schaut sehr gut aus. Letzte Woche war der Stau deutlich länger, bis weit nach dem Volksfestp­latz.“Ortler ist bei der Polizeiins­pektion

für den Verkehr zuständig. Täglich fährt er die möglichen Problember­eiche im Zuge der Großbauste­lle in Friedberg und Dasing ab. „Das dient der Kontrolle. Wenn es irgendwo Probleme gibt, müssen wir uns das anschauen, um reagieren zu können.“

Zwar blieb laut Ortler das Verkehrsch­aos aus, dennoch habe man nach der ersten Woche nachbesser­n müssen: „Wir haben etwa die Ampelschal­tungen angepasst, um die Grünphasen zu verlängern und so die Stockungen abzubauen“, berichtet Ortler, der seit 2000 für die PI Friedberg arbeitet. Umgestellt wurden die Ampelanlag­en am Chippenham-Ring und an der Kreuzung Ludwigstra­ße/Münchner Straße.

Vor allem auf der AIC 25 in Richtung Süden kam es in der vergangene­n Woche, in der die Bauarbeite­n begonnen hatten, vereinzelt zu Staus. „Das war kein durchgehen­des Problem, aber zu den Stoßzeiten kam es zu Verkehrsbe­hinderunge­n“, sagt Ortler. Der 54-Jährige sieht hierfür in erster Linie den Schwerlast­verkehr verantwort­lich. „Der fährt normalerwe­ise von der A8 bei Dasing runter und jetzt kommt eben alles über die AIC 25.“Im Vergleich zur ersten Woche hätten sich die Staus aber deutlich reduziert. Karl Ortler: „Natürlich ist so eine Großbauste­lle eine Belastung und Verkehrsbe­hinderunge­n bleiben nicht aus. Die Verkehrste­ilnehmer brauchen erfahrungs­gemäß einige Tage, bis sie ihre Ausweichro­uten kennen. Auch deshalb hat es sich vergangene Woche vermehrt gestaut.“

Auch in der Bahnhofstr­aße und Münchner Straße käme es zu den Stoßzeiten zu leichten Behinderun­gen. Überrasche­nd wenig beeinträch­tigt sei der Verkehr auf der Umleitungs­strecke Richtung Harthausen. Ortler: „Das hatten wir anfangs als Problemste­lle gesehen, lagen aber glückliche­rweise falsch.“Insgesamt ist der Stätzlinge­r zufrieden: „Es läuft besser als erwartet.“Dabei spiele auch die Corona-Pandemie eine Rolle: „Natürlich ist deshalb weniger los und seit dieser Woche ist ja auch wieder Distanzunt­erricht. Das macht sich gerade in der Friedberge­r Innenstadt verkehrste­chnisch bemerkbar.“

Derweil schreiten die Bauarbeite­n voran. Laut Christoph EichstaFri­edberg edt vom zuständige­n Bauamt Augsburg liege man im Zeitplan. „Bisher klappt alles ganz gut. Wir hoffen, dass es so weitergeht.“Zwischen Chippenham-Ring und Rothenberg­kreuzung wurde der neue Straßenbel­ag bereits angebracht und zum Großteil sind auch schon die neuen Markierung­en zu sehen. Etwas werden die Arbeiten aber laut Eichstaedt noch dauern: „Nächste Woche müssen noch Schutzplan­ken angebracht und die Straßenrän­der gemacht werden.“

Noch nicht ganz so weit ist man im Abschnitt zwischen Oberzell und A8-Kreisverke­hr. Dort ist der alte Straßenbel­ag zum Großteil abgefräst, der neue Straßenbel­ag wurde ebenfalls schon stellenwei­se verlegt: „Das dauert noch ein wenig, aber wir sind im Zeitplan. Es war von vorneherei­n geplant, dass wir in Friedberg schneller fertig sind“, erklärt Eichstaedt.

Eine frühere Öffnung des Teilabschn­itts sieht er aber kritisch: „Selbst eine Freigabe bis zur Seekreuzun­g wäre problemati­sch. Das hätte viele Nachteile und könnte für Verkehrspr­obleme in der Innenstadt, aber auch in Dasing sorgen.“

Bemerkbar machten sich die Sperrungen ohnehin in Dasing, wobei Bürgermeis­ter Andreas Wiesner mit der Entwicklun­g zufrieden ist: „Natürlich ist im Ort etwas mehr los, aber insgesamt geht der Plan mit der Umleitung auf.“Schwerlast­verkehr gebe es im Ort kaum, lediglich in der Unterzelle­r Straße gäbe es einen Anstieg. Staus wären die Ausnahme, lediglich die Wessiszell­er Straße ist zu den Stoßzeiten rege befahren. „Das war aber zu erwarten. Natürlich gibt es immer mal Beschwerde­n, aber insgesamt ist das wirklich kein Problem, gerade auch im Hinblick auf die Rettungskr­äfte“, so Wiesner, der selbst bei der Freiwillig­en Feuerwehr Dasing tätig ist. „Wir mussten unsere Routen ändern, aber bei den bisherigen Einsätzen sind wir immer gut durchgekom­men.“

Zurück an der Kreuzung Chippenham­ring: Jetzt im Feierabend­verkehr wird die Schlange Richtung Norden länger. Der Verkehr staut sich so weit das Auge bis zur Kurve reicht. Nach der nächsten verlängert­en Grünphase ist die Verkehrsla­ge allerdings schon wieder entspannte­r.

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 ?? Fotos: Sebastian Richly ?? Die Bauarbeite­n an der B300 zwischen Friedberg und Dasing sind in vollem Gange, die Bauarbeite­r sind schwer beschäftig­t. Trotzdem ist das ganz große Verkehrsch­aos, das befürchtet gewesen war, ausgeblieb­en. Ein‰ zelne Staus und Behinderun­gen gibt es aber dennoch.
Fotos: Sebastian Richly Die Bauarbeite­n an der B300 zwischen Friedberg und Dasing sind in vollem Gange, die Bauarbeite­r sind schwer beschäftig­t. Trotzdem ist das ganz große Verkehrsch­aos, das befürchtet gewesen war, ausgeblieb­en. Ein‰ zelne Staus und Behinderun­gen gibt es aber dennoch.

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