Warum bekommen sie keine Chance?
Zum Beitrag zum Beitrag „Kliniken re krutieren Pfleger“vom 16. April: Zunächst einmal freut es mich für die Menschen, die aus dem Ausland geholt werden und hier eine Chance bekommen, ich wünsche ihnen sehr viel Glück und dass sie sich gut einleben. Aber: Im Landkreis AichachFriedberg gibt es ein gut aufgestelltes ehrenamtliches Netzwerk an Asylund Flüchtlingshelfern. Für diese Menschen wird der Beitrag eher wie Hohn wirken.
Denn wir haben hier bei uns bereits Menschen, die die deutsche Sprache gelernt haben, teils einen Schulabschluss erworben haben und auch vereinzelt schon in Pflegeberufen arbeiten. Diese Menschen sind jedoch von Abschiebung bedroht. Warum gibt man diesen Menschen keine Chance?
Ganz konkret hatte ich einen afghanischen jungen Mann betreut, der bei uns in Deutschland seinen Schulabschluss erworben hatte. Im Anschluss startete er in der Pflegeschule in Mering seine Ausbildung zum Pflegehelfer und absolvierte den praktischen Teil in einem Altenund Pflegeheim. Er war vorbildlich und träumte von einem Leben in Freiheit und dass er anderen Menschen helfen kann. Dieser junge Mann sollte abgeschoben werden. Vor der Abschiebung tauchte er unter. Bis dahin hatte Deutschland in seine Bildung und Ausbildung 4,5 Jahre investiert.
Genau wie meinem Freund geht es sicher einer großen Anzahl von Menschen bei uns, die für den Pflegeberuf geschaffen wären, bereits unsere Sprache können und diesen anspruchsvollen Beruf gern ausüben würden, die jedoch keine Chance bekommen und weiter von Abschiebung bedroht sind. Das möchte mir bitte mal jemand erklären. Christiane Blatz, Mering
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