Neue Bescheide nach Ärger über die Wassergebühren
Affinger Gemeindeverwaltung entschuldigt sich nach Fehler bei den Bürgern. Abrechnungen werden berichtigt
Affing Etwa ein Drittel der Affinger Haushalte hat im vergangenen Jahr elektronische Wasserzähler bekommen. Nach den ersten Gebührenbescheiden zur Wasserabrechnung wunderten sich viele Bürger in Mühlhausen und Aulzhausen. Sie monierten überhöhte Verbrauchswerte. Die Bescheide erschienen fehlerhaft. Die Affinger Gemeindeverwaltung entschuldigte sich nun für den Ärger.
Bernhard Frank, geschäftsleitender Beamter, formulierte am Dienstag im Gemeinderat eine offizielle Entschuldigung, verbunden mit der Versicherung: „Wir haben daraus gelernt.“Zugleich kündigte er neue Bescheide an. Bis die Berichtigungsbescheide vorlägen, werde kein Geld vom Bürger eingezogen, versicherte er.
Der „ärgerliche Vorfall“, wie es
Frank ausdrückte, macht der Verwaltung nun zusätzlich Arbeit. Sie muss sämtliche Gebührenbescheide für die Haushalte mit elektronischen Wasserzählern erneut erstellen. Sie werden dann, kündigte Frank an, „transparenter sein für die Bürger“. Das hält auch Bürgermeister Markus Winklhofer für erforderlich.
Er hatte von Anfang an darauf verwiesen, dass der Zählertausch teilweise einen längeren Abrechnungszeitraum zur Folge hatte, zumal die elektronische Ablesung erst im Februar erfolgte und auch der Januar mit abgerechnet wurde. Damit waren die Werte für die Bürger nicht mehr vergleichbar. Außerdem stellte sich laut Frank in einem Gespräch mit den beiden Firmen, die die neuen Zähler geliefert und eingebaut hatten, heraus, dass der Einbau nach und nach zwischen Juni und Oktober erfolgte. Das aber war den Verwaltungsmitarbeitern laut Winklhofer nicht bekannt, als sie die Bescheide erstellten. Sie legten universell bei allen Bescheiden den Oktober zugrunde. Dadurch waren die Verbrauchswerte auf den beiden Zählern für einige Haushalte überhaupt nicht mehr plausibel. Zugleich stellte sich heraus, dass die Affinger Wassersatzung die Rechtsgrundlage für den Zählertausch nicht hergibt. Auch hier musste die Verwaltung nacharbeiten.
Eines gilt nach wie vor: Die verbrauchte Wassermenge ist tatsächlich angefallen. Den Bürgern wurden also unter dem Strich keine überhöhten Mengen in Rechnung gestellt. Sie sollen in den neuen Bescheiden nun auch gut nachvollziehen können, wann der Verbrauch tatsächlich angefallen ist. Um zur Übersichtlichkeit beizutragen, rechnet die Verwaltung außerdem nur den Verbrauch bis Jahresende ab. Der Januar bleibt diesmal außen vor. Im Sommer steht die nächste Tranche an. Dann erhält das zweite Drittel der Gemeindehaushalte die neuen Zähler. Da werde das „nicht mehr so“laufen, versicherte Bernhard Frank.