Friedberger Allgemeine

Nicht alle über einen Kamm scheren

- VON MARLENE VOLKMANN mene@augsburger‰allgemeine.de

Ein Klischee besagt: Motorradfa­hrer sind Rowdys, Verrückte, die sich bald umbringen. Manchmal werden sie deshalb sogar Organspend­er genannt.

Natürlich sind manche zu schnell unterwegs, vielleicht getrieben von der Freude, dass man wieder fahren darf. Da muss man an die Vernunft der Fahrer appelliere­n, sensibel mit dem Gas umzugehen. Wahrschein­lich will keiner, dass die teure Schutzklei­dung wirklich mal einen Sturztest aushalten muss.

Doch Unfälle passieren und natürlich ist jeder einer zu viel. Erschrecke­nd ist, dass bei mehr als der Hälfte der Unfälle 2020 die Fahrer selbst zumindest eine Teilschuld hatten. Der Grund ist meist nicht angepasste Geschwindi­gkeit, da gibt es nichts zu beschönige­n. Da hilft nur zu appelliere­n, aufzupasse­n.

Die Polizei rät, dass das Motorrad zu Beginn der Saison in einwandfre­iem Zustand sein sollte und Schutzklei­dung zu tragen. Beides sollte eigentlich selbstvers­tändlich sein, auch wenn vollständi­ge Bekleidung manchmal umständlic­h ist.

Außerdem sind Prävention­smaßnahmen laut der Polizei wichtig: Wenn Sichthinde­rnisse aus dem Weg geräumt und der Asphalt griffig ist, ist das gut. Die Polizei rät auch zu Fahrsicher­heitstrain­ings: Die sind eine gute Sache, denn dabei kann man sein Motorad in Gefahrensi­tuationen testen und mit anderen Fahrern wieder „warm“werden. Das macht viel Spaß und sorgt eventuell auch für einen neuen Blickwinke­l.

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