Schnöselige Böse
Bibi Fellner und Moritz Eisner in einem Komplott sportlicher Spitzenbeamter
geben sich die beiden wirklich als Pärchen aus, um mehr herauszufinden, über die schnöseligen, bösartigen Freunde eines toten Spitzenbeamten aus dem Innenministerium – umgekommen natürlich beim Marathontraining, das Herz. Bibi, zuletzt nach einer Stichverletzung dem Tod von der Schippe gesprungen, war ihm kurz vorher beim Joggen begegnet.
Die Ermittlungen führen Fellner und Eisner in Architektenhäuser, wo vor dem Panoramafenster nur der Gärtner mit seinem Rasenmäher den Blick in die Berge durchkreuzt. Nicht weniger dekadent die Räumlichkeiten des Vereins „Sichere Zukunft“, in dem die oberste Alpen-Elite sich Grundstücke zuschachert, auf Freundschaft macht und sich gegenseitig die MarathonBestzeit manipuliert – ein großartiger Das unsichtbare Störfeuer von oberster Stelle findet seinen Höhepunkt, als Moritz Eisner in ein fensterloses Kerkerbüro der Abteilung für Cold Cases versetzt wird, die versprochene Stelle bei der EUAntikorruptionsbehörde in Den Haag soll ein Jüngerer bekommen. Das treibt Eisner aber natürlich erst recht an, in diesen elitären Kreisen einmal aufzuräumen.
So liest sich doch der Stoff eines guten Krimis, oder? Ja eh, aber wenn die Pin eines Fitnessarmbands easy erraten wird und der Hund eines zweiten Opfers das entscheidende Beweisstück den Ermittlern in die Hand apportiert, dann ist es eben tatsächlich Kommissar Zufall, der am Ende alle Arbeit macht. Das ist für den Zuschauer ein bisschen unbefriedigend, zumal sich am Schluss auch noch die älteste aller Krimiregeln erfüllt. Welche, das muss jetzt aber doch jeder selbst herausfinden.