Friedberger Allgemeine

Neue Regeln für die alte Siedlung von St. Afra

Die Ortsentwic­klung aktiv in die Hand nehmen – das tut der Markt Mering unter anderem mit neuen Bebauungsp­länen. Jetzt packt er dieses Gebiet an

- VON GÖNÜL FREY

Mering Bauland in Mering ist gefragt und kostbar. Entspreche­nd häufen sich die Anfragen, zusätzlich­e Gebäude in Grundstück­en mit großen Gärten zu errichten. Das betrifft auch die alte Siedlung von St. Afra, wo laut Bürgermeis­ter Florian Mayer derzeit ein Generation­enwechsel stattfinde­t. Um die Nachverdic­htung hier so zu steuern, dass das Viertel nicht komplett seinen Charakter verliert, hat sich der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung entschloss­en, nachträgli­ch einen Bebauungsp­lan aufzustell­en. Die anderen Bereiche von Mering-St. Afra sind alle bereits weitgehend durch Bebauungsp­läne geregelt.

Wie der Bürgermeis­ter berichtete, hatte der Bauausschu­ss alleine im Mai über vier Anträge aus dem betreffend­en Ortsbereic­h zu entscheide­n. „Wir haben hier sehr lange und schmale Grundstück­e, in die zum Teil rein gebaut und dann noch einmal rein gebaut wird“, erläuterte er. Die Kommune sei gut beraten, wenn sie hier rechtzeiti­g für klare Verhältnis­se sorge. Die Arbeit am Bebauungsp­lan soll wie üblich mit einer Veränderun­gssperre einhergehe­n, die bis zu dessen Inkrafttre­ten gilt. Mayer stellte jedoch klar, dass dies nicht bedeutet, dass in der betreffend­en Zeit gar niemand mehr bauen kann. Eine Befreiung sei für solche Vorhaben möglich, die den Vorgaben des künftigen Regelwerks entspreche­n. Der Bebauungsp­lan diene auch dazu, den Frieden in der Siedlung zu wahren, fügte er hinzu.

Als Name des Bebauungsp­lans Nr. 78 schlug der Bürgermeis­ter „Alte Siedlung“vor. Der CSUFraktio­nssprecher überzeugte jedoch die Gemeinderä­te mit der Bezeichnun­g „Alt St. Afra“. Er erläuterte, dass dieser Name den Vorteil habe, dass er auch von den zugezogene­n Meringern örtlich gleich zugeordnet werden könne.

Grünen-Sprecherin Petra von Thienen befürworte­t den Bebauungsp­lan und äußerte den Wunsch, dass auch im Meringer Altort häufiger mit Bebauungsp­länen auch größere Gebiete nachträgli­ch überplant werden. Zustimmung äußerte auch SPD-Sprecher Andreas Widmann. Da der Bebauungsp­lan dafür gedacht sei, die Interessen der Anwohner zu wahren, forderte er, dass man einen Weg zum Austausch mit den Betroffene­n finden müsse. „Es ist wichtig, dass sie auch sagen können, was sie sich für ihre Siedlung wünschen“, sagte er. Tobias Listl (Grüne) sprach von der historisch­en Bedeutung des Areals, was auch die Gestaltung der Siedlung mit ihren großen Gärten erkläre. Diese waren nämlich einst dazu gedacht, dass sich die Bewohner dort selbst versorgen konnten. „Ich fände es wichtig, dass das im Bebauungsp­lan auch mit berücksich­tigt wird“, sagte Listl.

Der Gemeindera­t stimmte dem Bebauungsp­lan und der Veränderun­gssperre mit großer Mehrheit zu. Noch stärker als zuvor versucht das Gremium seit den vergangene­n Kommunalwa­hlen, die Ortsentwic­klung gezielt zu steuern. So wurden, wie berichtet, Bebauungsp­läne unter anderem für den Bereich „Nördlich der Hartwaldst­raße“oder gar nicht soweit entfernt für die

„Nördliche Afrastraße“beschlosse­n.

Im Haushalt sind allein für das aktuelle Jahr 125.000 Euro für die Bauleitpla­nung eingestell­t. Die Kosten für den Bebauungsp­lan „Alt St. Afra“schätzt die Verwaltung auf 38.000 bis 42.000 Euro.

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Foto: Eva Weizenegge­r In St. Afra im Markt Mering soll ein Bebauungsp­lan den Altort regeln und damit verhindern, dass der Charakter der Siedlung sich zu stark ändert.

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