Haushaltsplan muss ein Leitfaden sein
Fast genau ein Jahr ist es her, da übernahm Florian Mayer als neuer Bürgermeister von Mering die Amtsgeschäfte. Die Kassenlage, die ihm hinterlassen wurde, sah zunächst so aus, dass Mayer gemeinsam mit dem neuen Marktgemeinderat nahezu in Schockstarre verharren musste. Kaum ein Projekt schien stemmbar zu sein.
Doch dann nahmen sich die Marktgemeinderäte gemeinsam mit Kämmerer Martin Lehner und Bürgermeister das Zahlenwerk vor, entrümpelten es und entschieden in gemeinsamen Vorgesprächen, was sinnvoll ist und was geschoben werden kann. Diese Priorisierung gilt es weiter fortzusetzen. Der vorgelegte Haushaltsplan darf nicht einfach in den Aktentaschen der Räte verschwinden, sondern muss wie ein Leitfaden immer wieder vor Augen gehalten werden, wenn es um neue Entscheidungen geht. Schon nach dem ersten Halbjahr sollten sich alle wieder an einen Tisch setzen und überlegen, wie weiter Schulden getilgt werden können und dennoch eine handlungsfähige Kommune erhalten bleiben kann.
Dann fällt das Urteil der Aufsichtsbehörde vielleicht im nächsten Jahr noch milder aus. Denn 20 Millionen Euro Schulden können eine Last sein, die zu unliebsamen Einsparungen führt. Freibad, Faschingsumzug, Zuschüsse für Vereine und neue Spielplätze – das alles könnte dem Sparzwang zum Opfer fallen. Deshalb müssen alle sich am Riemen reißen.