Friedberger Allgemeine

Ganz oder gar nicht

- VON KATJA NEITEMEIER katja.neitemeier@augsburger‰allgemeine.de

Kochen – das ist noch so ein Hobby, das viele Menschen während der Pandemie für sich entdeckt haben. Für einige Wochen habe ich auch versucht, mithilfe von ausgefalle­nen Gerichten meinen Alltag ein wenig abwechslun­gsreicher zu gestalten. Allerdings stieß ich dabei auf ungeahnte Hinderniss­e.

Zunächst musste ich mich mit geeigneten Kochbücher­n eindecken. Anstelle von Tiefkühlpi­zza sollte es in Zukunft nur noch die feinsten Leckereien geben. Warum dann nicht gleich vegan? So viel größer kann der Aufwand ja nicht sein, dachte ich. Doch bereits die Suche nach den passenden Rezepten war schwierig. Vegan sollte sein, aber bitte ohne Ingwer, Kohl oder rote Beete. Bin ich also vielleicht zu wählerisch?

Ein weiteres Problem: Ich mag entweder Gerichte, die süß oder herzhaft sind. Alles, was sich in dem Graubereic­h dazwischen befindet, schmeckt mir oft nicht. Ich muss mich im Leben auch häufig zwischen zwei Dingen entscheide­n. Genauso halte ich es in der Küche: entweder Schweinebr­aten oder Kaiserschm­arrn.

Als nächstes geht es in den Supermarkt. Aber wo bekomme ich Kokosblüte­nzucker und veganen Feta? Jedenfalls nicht im Supermarkt bei mir um die Ecke. Erst nach längerer Suche werde ich in einem Bio-Laden fündig. Vollgepack­t kehre ich in meine Wohnung zurück. All das hat nun so lange gedauert, dass ich ziemlichen Hunger habe– und zur Tiefkühlpi­zza greife. Aber morgen koche ich vegan.

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