In Pflegeheimen gelten wieder strengere Regeln
Gesundheit Aufgrund der steigenden Infektionszahlen ist nun ein negativer Schnelltest für diejenigen Besucher Pflicht, die weder geimpft noch genesen sind. In den Augsburger Heimen wird bereits über Szenarien für den Herbst gesprochen
Mit den steigenden Inzidenzwerten haben sich auch wieder die Richtlinien für Pflege- und Altenheime geändert. „Die Hygiene- und Schutzmaßnahmen werden angepasst“, sagt Daniela Frumert, Sprecherin der städtischen Altenhilfe. Seit dieser Woche müsse wieder ein negativer Schnelltest vorgelegt werden, wenn Personen keinen Impf- oder Genesenennachweis vorzeigen könnten.
Nachdem in Alten- und Pflegeheimen besonders schutzbedürftige Menschen leben, ziehen mit dem Anstieg der Infektionszahlen nun auch wieder die Kontrollen an. Wer eine Einrichtung der Augsburger Altenhilfe betreten will, muss einen Schnelltest vorweisen können, der nicht älter als 24 Stunden ist, wenn kein Impf- oder Genesenennachweis vorliegt. Derzeit könne allerdings kein Personal dafür abgestellt werden, das Testungen in den jeweiligen Einrichtungen vornimmt. „Besucherinnen und Besucher werden gebeten, dafür eine der vielen Teststationen im Augsburger Stadtgebiet aufzusuchen“, so Frumert. In den Einrichtungen der Altenpflege gebe es derzeit kein Ausbruchsgeschehen. Der Betrieb in den Heimen könne unter Einhaltung der AHARegeln – Abstand, Hygienemaßnahmen, Alltagsmasken – derzeit „relativ normal“vonstattengehen.
In den Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt (Awo) werden Besucherinnen und Besucher ebenfalls gebeten, einen negativen Test mitzubringen, wenn kein Impf- oder Genesenennachweis vorliegt, so Michael List, Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt in Augsburg. Er ist gespannt, wie sich die Lage in den kommenden Monaten entwickelt, sobald die Schnelltests kostenpflichtig werden. „Der Schnelltest für die Besucher von Altenheimen soll ja kostenfrei bleiben. Nur, wie wird das kontrolliert?“, fragt er sich. Am Ende bleibe ein bürokratischer Aufwand an den Einrichtungen hängen, weil sie Bestätigungen ausstellen müssten. Vorsicht und Weitsicht sei in den vergangenen Monaten die Maßgabe bei der Awo gewesen. „Trotz niedriger Inzidenzzahlen hat unser Personal weiterhin in Kohorten gearbeitet, damit eventuelle Infektionen schnell eingedämmt werden könnten. Wir wollen wachsam sein und handlungsfähig bleiben“, sagt er. Das zusätzliche Personal, das im vergangenen Jahr eingestellt wurde, um Schnelltests durchzuführen und Besucherregistrierungen vorzunehmen, wurde nicht ausgestellt, damit die Einrichtungen schnell wieder loslegen könnten, falls eine vierte Welle diese Maßnahmen erforderten.
Bei der Altenhilfe konzentrierten sich ebenfalls alle Gespräche und
Vorkehrungen auf Herbst. „In diesem Jahr wollen wir agieren statt reagieren“, sagt Daniela Frumert. Es würden Reaktionsmöglichkeiten auf verschiedene Szenarien ausgearbeitet. Ein Thema sei auch das Impfen. In den kommenden Monaten stünde die nächste Corona-Impfung für all diejenigen an, die Anfang des Jahres geimpft wurden. „Derzeit laufen Gespräche, ob das wieder von
Impf-Teams übernommen werden könnte oder von den Hausärzten, die in die Einrichtungen kommen.“
Michael List hat ebenfalls bereits Kontakt mit dem Impfzentrum aufgenommen. „Wir hoffen, dass bei der dritten Impfung im Herbst gleichzeitig Bewohner und Mitarbeiter geimpft werden können. Mit weiteren Informationen rechne ich aber erst nach den Sommerferien.“