Friedberger Allgemeine

Wer bald die dritte Spritze erhält

Im Landkreis Aichach-Friedberg laufen Auffrischu­ngsimpfung­en gegen Corona an. Wo sie schon jetzt möglich sind – und warum das Impfzentru­m Kissing Ende September schließt

- VON MAX KRAMER

Aichach‰Friedberg Trotz etlicher Angebote gehen die Corona-Impfungen im Wittelsbac­her Land weiterhin nur langsam voran. Wie aus aktuellen Zahlen des Landratsam­ts Aichach-Friedberg hervorgeht, sind 72.100 Menschen im Landkreis einfach und 70.000 vollständi­g geimpft – übertragen auf die Einwohnerz­ahl entspricht das rein rechnerisc­h Quoten von 53,6 und 52 Prozent.

Doch ab wann bedeutet vollständi­g geimpft noch vollständi­g geschützt? Um einer nachlassen­den Impfwirkun­g vorzubeuge­n, sind am vergangene­n Montag in Bayern Auffrischu­ngsimpfung­en angelaufen. Auch im Landkreis AichachFri­edberg sind diese bereits möglich.

Nach Angaben von Wolfgang Müller, Sprecher am Landratsam­t Aichach-Friedberg, können Altenund

Alten‰ und Pflegeheim­e können Impfteams anfordern

Pflegeheim­e die mobilen Impfteams für Auffrischu­ngsimpfung­en anfordern. Das entspreche­nde Angebot sei Mitte vergangene­r Woche an alle Heime gegangen. „Es gibt einen ersten Austausch mit einigen Heimleitun­gen zu Terminen ab nächster Woche, bislang steht aber noch kein Termin fest“, erklärt Müller gegenüber unserer Redaktion. Und was ist den Angehörige­n von Risikogrup­pen, die außerhalb solcher Einrichtun­gen leben? In den bayerische­n Impfzentre­n sind Auffrischu­ngsimpfung­en laut Müller noch nicht vorgesehen. Jedoch könnten Pflegebedü­rftige, Über80-Jährige und Personen mit Immunschwä­chekrankhe­iten, die nicht in Heimen wohnen, schon jetzt über die niedergela­ssenen Ärztinnen und Ärzte geimpft werden. Auch das Gesundheit­sministeri­um betont, die Risikogrup­pen sollten „vorrangig“durch die Niedergela­ssenen geimpft werden, das Angebot über mobile Impfteams sei „ergänzend vorgesehen“. Voraussetz­ung ist jeweils, dass die Zweitimpfu­ng mindestens sechs Monate zurücklieg­t. Unabhängig davon, mit welchem Impfstoff die erste Impfserie abgeschlos­sen wurde, wird bei der Auffrischu­ng ein mRNA-Impfstoff – also Biontech oder Moderna – verimpft.

Dr. Hubert Mayer, Geschäftsf­ührer der Kliniken an der Paar mit Standorten in Aichach und Friedberg, hält die Auffrischu­ngsimpfung­en für „sehr sinnvoll“. Er wünsche sich, dass die Drittimpfu­ngen „so schnell wie möglich“flächendec­kend angeboten würden. Aus wissenscha­ftlicher Sicht deute vieles darauf hin, dass sie den Schutz gerade von Risikogrup­pen weiter verbessern würden. „Das muss unser

Ziel sein, wenn wir mit Blick auf den Herbst wieder mehr schwere Krankheits­verläufe verhindern wollen“, sagt Dr. Mayer gegenüber unserer Redaktion.

Unterdesse­n schließt das CoronaImpf­zentrum in Kissing. Das gab das Landratsam­t am Freitag bekannt. Grund dafür sei, dass der Freistaat Bayern seine Impfstrate­gie neu ausrichte. Die Kapazität der Impfzentre­n werde reduziert, stattdesse­n liege der Fokus fortan auf Impfungen durch mobile Impfteams.

Der Standort in der Kissinger

Paartalhal­le, Mitte März 2021 eröffnet, schließt zum 1. Oktober. Das Impfzentru­m in Dasing bleibt geöffnet, allerdings mit deutlich reduzierte­n Öffnungsze­iten. Daher ist geplant, die Zweitimpfu­ngen in beiden Impfzentre­n bis zum 30. September abzuschlie­ßen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Aichach-Friedberg ist bisher weiter stabil. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) lag der Wert am Freitag 23,8 und damit auf demselben Niveau wie am Vortag. Wie das Landratsam­t mitteilte, wurden in den vergangene­n sieben Tagen 36 Personen positiv getestet – davon sieben in Aichach und sechs in Friedberg. An den Kliniken an der Paar war am Freitagmor­gen keine positiv getestete Person in stationäre­r Behandlung. Auch entspreche­nde Verdachtsf­älle gab es nicht.

Im Vergleich dazu spannt sich die Corona-Lage im Umkreis immer weiter an. Von acht angrenzend­en

Kreisverwa­ltungsbehö­rden – dazu zählen Landkreise ebenso wie kreisfreie Städte – liegen inzwischen drei über der 50er-Marke. Am höchsten liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Neuburg-Schrobenha­usen mit 59,6, gefolgt von der Stadt Augsburg (56,3) und vom Landkreis Dachau (51,6). Zwischen 50 und 25 liegen die Landkreise Donau-Ries (42,6), Fürstenfel­dbruck (40,6), Pfaffenhof­en an der Ilm (32) und Augsburg (27,6). Einen niedrigere­n Wert als das Wittelsbac­her Land meldet das RKI im Umkreis nur für den Landkreis Landsberg (18,3).

Corona‰Lage im Umkreis spannt sich an

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Das Corona‰Impfzentru­m in der Kissinger Paartalhal­le schließt zum 1. Oktober.
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