Friedberger Allgemeine

So geht es der Gastronomi­e

Nicht alle Restaurant­s und Cafés haben die Corona-Zeit überlebt. Andere Wirte haben dagegen die Zwangspaus­e für Umbauten und Renovierun­gen genutzt. Und mancher wagt sogar einen Neustart

- VON SABINE ROTH

Gaststätte­n in Friedberg sind unterschie­dlich durch den Lockdown gekommen. Manche mussten schließen, andere haben die Zeit für Arbeiten genutzt

Friedberg Einen kompletten neuen Lockdown soll es für die Gastronomi­e nicht geben. Das ist die gute Nachricht, die die Ministerpr­äsidentenk­onferenz am 10. August für die Wirte hatte. Dennoch kämpfen manche Betriebe in der Region auch weiterhin mit Problemen.

Schwierig sei das Thema Personal, deshalb haben manche Betriebe nun reduzierte Öffnungsze­iten, um das alles stemmen zu können. So hat der Angus Club im Friedberge­r Schwimmbad nur noch von Donnerstag bis Samstag von 17 bis 23 Uhr geöffnet. Nach wie vor wird zu dieser Zeit auch To-go-Essen angeboten. Während des Lockdowns wurde dreimal die Woche ein Abholservi­ce angeboten.

„Untätig waren wir nicht, weil wir weiter bestehen wollen. Deshalb haben wir nun eine neue Außengastr­onomie und wenn es wieder kälter wird, für den Innenraum zwei hochprofes­sionelle Lüfter angeschaff­t, die 99,9 Prozent aller Viren, auch Corona, filtern. Wir machen das, damit sich unsere Gäste wohlfühlen“, sagt Wirt Edris Zazai.

Im Goldenen Stern in Rohrbach läuft es wieder rund. „Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Gäste umsorgen dürfen, die sich sehr über die wiedergewo­nnene Freiheit freuen“, sagt Chef Stefan Fuß. Das Team konnte gut gehalten werden und deshalb schaffe es der Goldene Stern gut, den Ansturm zu bewältigen. „Wir freuen uns, dass es wieder weitergeht und hoffen, dass wir gut durch den Herbst und Winter kommen“, so Fuß.

Auch der Brauereiga­sthof Sankt Afra im Felde hat die Corona-Zeit

überstande­n. „Wir haben über viele Jahre gut gewirtscha­ftet und die ruhige Zeit nun genutzt, um uns Gedanken über die Zukunft zu machen“, so Wirt Andreas Ufertinger. Man hatte einmal den Kopf frei für Neues gehabt. Deshalb wurden die Afra- und die Ulrichstub­e bereits moderner ausgestatt­et.

Der große Saal werde demnächst renoviert und umgebaut. Weil die Hochzeitsg­esellschaf­ten kleiner geworden sind, sei diese große Fläche so nicht mehr gefragt. Deshalb wird ein Teil davon zu einer Küche werden, die für das Kindergart­en-Catering genutzt wird. Vor vier Jahren hat der Brauereiga­sthof Sankt Afra die Kulturküch­e aus Augsburg gekauft. Seitdem bietet er Essen für Schulen und Kindergärt­en in der ganzen Region an. Hier sind 35 Leute beschäftig­t. Es werden bis zu 2000 Essen am Tag zubereitet.

Auch die Zimmer des Hotels werden bis November umgebaut und moderner. Zum Glück ist ihm das ganze Personal, das fest angestellt ist, geblieben. „Im Moment läuft alles wieder ganz normal. Im Hotel haben wir fast 100-prozentige Auslastung. Es sind viele Tagungen und am Wochenende wieder Hochzeiten“, stellt Ufertinger fest.

Seit Januar 2021 ist Leonardo Donofrio Pächter im früheren Da Anna bei Herrgottsr­uh. Deshalb heißt das

Café nun Da Leo. Da er in einem Restaurant in München in Kurzarbeit war, suchte er nach einer neuen Herausford­erung. Zum Glück kam ihm sein Vermieter Jakob Eichele mit der Miete entgegen. Inzwischen läuft auch bei ihm alles wieder rund. „Die meisten Kunden sind Stammgäste und alle sehr angenehm. Ich bin zufrieden mit der Entscheigu­t dung“, so Leo Donofrio. Es gibt Frühstück und ausgewählt­e PastaGeric­hte sowie italienisc­hen Kaffee und Kuchen. Geöffnet ist täglich von 10 bis 18 Uhr. Am Samstag ist Ruhetag.

Doch wo früher am Friedberge­r Jakobsplat­z Weinverkos­tungen stattgefun­den haben, bleiben künftig die Türen geschlosse­n. Robert Mahl beliefert mit seinem Weinhandel nur noch die Gastronomi­e und seine Privatkund­en. Nach dem Ende des Corona-Lockdowns hat er sein Restaurant nicht mehr aufgemacht. Wie es an diesem Standort weitergeht, ist laut Mahl noch unklar.

Auch das Café La Vie am Sparkassen­platz hat seit Längerem geschlosse­n und nach dem Lockdown nicht mehr geöffnet. Laut der Inhaberin Ute Sponer gäbe es bislang auch noch keine Lösung mit dem Vermieter, was dort künftig sein werde.

Goldener Stern kann Gäste‰Ansturm bewältigen

Ein Café als neue Herausford­erung

 ?? Fotos: Sabine Roth ?? Leo Donofrio heißt der neue Pächter des Cafés bei Herrgottsr­uh (links). Er freut sich über die treuen Gäste in Friedberg, mit denen er gerne einen Plausch hält. Der Brauereiga­sthof Sankt Afra im Felde erstrahlt in neuem Stil nach der langen Corona‰Zeit. Andreas Ufertinger und sein Sohn Julian freuen sich, die Gäste wieder empfangen zu dürfen.
Fotos: Sabine Roth Leo Donofrio heißt der neue Pächter des Cafés bei Herrgottsr­uh (links). Er freut sich über die treuen Gäste in Friedberg, mit denen er gerne einen Plausch hält. Der Brauereiga­sthof Sankt Afra im Felde erstrahlt in neuem Stil nach der langen Corona‰Zeit. Andreas Ufertinger und sein Sohn Julian freuen sich, die Gäste wieder empfangen zu dürfen.
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