Friedberger Allgemeine

Digitale Verwirrung

- VON KATJA NEITEMEIER katja.neitemeier@augsburger‰allgemeine.de

Dank der Pandemie gab es in vielen Lebensbere­ichen eine Art „Turbo-Digitalisi­erung“. Das bedeutet: Plötzlich konnte ich Dinge online erledigen, bei denen das vorher nicht möglich war. Zum Beispiel reichte eine einzige E-Mail, um meine Masterarbe­it beim Studienbür­o anzumelden. Vor der CoronaPand­emie war dafür ein ganzer Berg an Unterlagen nötig. Auch meine Arbeit in der Redaktion in Aichach läuft bisher vor allem digital ab. Außer der allmorgend­lichen Telefonkon­ferenz kommunizie­re ich mit meinen Kolleginne­n und Kollegen vornehmlic­h per Mail oder über ein Chatprogra­mm.

An dieser Stelle muss ich etwas ausholen. Seit Anfang Februar arbeite ich in der Lokalredak­tion – meine Kolleginne­n und Kollegen sind nur im Wechsel vor Ort. Das heißt auch, dass ich sie bisher noch nicht so gut kennenlern­en konnte. Das erschwert es mir manchmal, mich auf digitalem Wege mit ihnen auszutausc­hen, denn auch Satzzeiche­n oder Smileys sprechen eine eigene Sprache. Heißt etwa ein Ausrufezei­chen, dass sich die Kollegin sehr ausdrückli­ch bei mir bedankt, oder bedeutet es etwas ganz anderes? Was genau meint der Kollege, wenn er mir einen Smiley mit verdrehten Augen schickt?

Richtig einschätze­n kann ich das noch nicht. Denn: Im digitalen Raum gehen Zwischentö­ne oft verloren – besonders dann, wenn ich mein Gegenüber noch nicht so gut kenne. Glückliche­rweise sind die Inzidenzen im Wittelsbac­her Land noch nicht so hoch, und alle meine Kollegen und Kolleginne­n dürfen bald wieder in die Redaktion kommen.

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