Flecki ist wieder da
Die Suche nach dem Kalb hat viele in Atem gehalten. Nun hat Landwirt Johannes Lidl Flecki mit viel Unterstützung eingefangen. Wie das gelang
Mering In den vergangen Tagen hat die Suche nach dem Kälbchen Flecki viele in Mering und der Umgebung in Atem gehalten. Doch nun gibt es für alle Beteiligten gute Neuigkeiten: Das Kalb ist gefunden worden. Vergangene Woche war das 250 Kilogramm schwere Tier entwischt. Es durfte erstmals mit den anderen 29 Kälbchen des Landwirts Johannes Lidl auf eine Weide, die zwischen Baierberg und Mering liegt. Doch Flecki durchbrach die Elektrozäune und rannte fort.
Sofort machte sich Johannes Lidl mit seiner Familie auf die Suche. Auch Mitglieder der Gruppe „Tierheld:innen“, einer Vereinigung, die unter anderem Katzen- und Hundebesitzern dabei hilft, entlaufene Schützlinge aufzuspüren, beteiligte sich. Eine mobile Hundetrainerin aus Kissing, die in ihrer Freizeit Einsätze als Suchhundeführerin übernimmt, war auch dabei.
Doch zunächst blieb die Suche erfolglos. Am Montag habe dann aber ein Jäger Flecki bei einem Maisfeld im Bereich der Wanderroute Gidiweg östlich von Mering gesichtet, erklärt Lidl. Danach verschwand das Kalb allerdings wieder. Am Dienstagnachmittag wurde in der Gegend eine groß angelegte Suchaktion gestartet. Die Polizei setzte eine Drohne ein, um das Areal aus der Luft in Augenschein zu nehmen. Die Familie Lidl war mit Unterstützung des Jägers und eines Veterinärmediziners gleichzeitig unterwegs. Ein Bekannter Lidls habe das Kalb schließlich in einem angrenzenden Waldgebiet im Dickicht entdeckt. Der Tierarzt habe mit einem Betäubungsgewehr ein Narkosemittel verabreicht. „Bevor die Wirkung eintrat, hat es aber noch 20 Minuten gedauert“, sagt Lidl. Mit seinen Unterstützern verfolgte er Flecki im Dickicht. „Am Ende konnten wir es dann beruhigen und ich ihm ein Halfter umbinden.“Nun ist Flecki wieder in seinem Stall auf dem Hof der Familie.
„Wir sind sehr erleichtert und überglücklich“, sagt Lidl. Zeitweise lag eine Abschussgenehmigung für das Kalb vor. Lidl gibt zu bedenken, dass die Bahnlinie in der Nähe liegt. Wenn das 250 Kilogramm schwere Tier über die Gleise gerannt wäre, hätte das verheerende Folgen haben können. „Das war mit allen Beteiligten wie dem Landratsamt und der Polizei abgesprochen und das wäre aus Sicht aller nur die Ultima Ratio gewesen. In solchen Fällen muss man das Allgemeinwohl einfach über das Tierwohl stellen“, betont der Landwirt. So weit sei es aber ja auch zum Glück nicht gekommen.
Lidl ist jedenfalls begeistert von der Unterstützung, die er von allen Seiten bekommen hat. Er lobt den Einsatz der Tierschützerinnen und Tierschützer, die sofort bei der Suche geholfen hätten. Ohne die Unterstützung der Polizei, des Jägers und des Veterinärmediziners hätte er Flecki nicht einfangen können. „Ich möchte allen danken“, sagt er.