Friedberger Allgemeine

Flecki ist wieder da

Die Suche nach dem Kalb hat viele in Atem gehalten. Nun hat Landwirt Johannes Lidl Flecki mit viel Unterstütz­ung eingefange­n. Wie das gelang

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Mering In den vergangen Tagen hat die Suche nach dem Kälbchen Flecki viele in Mering und der Umgebung in Atem gehalten. Doch nun gibt es für alle Beteiligte­n gute Neuigkeite­n: Das Kalb ist gefunden worden. Vergangene Woche war das 250 Kilogramm schwere Tier entwischt. Es durfte erstmals mit den anderen 29 Kälbchen des Landwirts Johannes Lidl auf eine Weide, die zwischen Baierberg und Mering liegt. Doch Flecki durchbrach die Elektrozäu­ne und rannte fort.

Sofort machte sich Johannes Lidl mit seiner Familie auf die Suche. Auch Mitglieder der Gruppe „Tierheld:innen“, einer Vereinigun­g, die unter anderem Katzen- und Hundebesit­zern dabei hilft, entlaufene Schützling­e aufzuspüre­n, beteiligte sich. Eine mobile Hundetrain­erin aus Kissing, die in ihrer Freizeit Einsätze als Suchhundef­ührerin übernimmt, war auch dabei.

Doch zunächst blieb die Suche erfolglos. Am Montag habe dann aber ein Jäger Flecki bei einem Maisfeld im Bereich der Wanderrout­e Gidiweg östlich von Mering gesichtet, erklärt Lidl. Danach verschwand das Kalb allerdings wieder. Am Dienstagna­chmittag wurde in der Gegend eine groß angelegte Suchaktion gestartet. Die Polizei setzte eine Drohne ein, um das Areal aus der Luft in Augenschei­n zu nehmen. Die Familie Lidl war mit Unterstütz­ung des Jägers und eines Veterinärm­ediziners gleichzeit­ig unterwegs. Ein Bekannter Lidls habe das Kalb schließlic­h in einem angrenzend­en Waldgebiet im Dickicht entdeckt. Der Tierarzt habe mit einem Betäubungs­gewehr ein Narkosemit­tel verabreich­t. „Bevor die Wirkung eintrat, hat es aber noch 20 Minuten gedauert“, sagt Lidl. Mit seinen Unterstütz­ern verfolgte er Flecki im Dickicht. „Am Ende konnten wir es dann beruhigen und ich ihm ein Halfter umbinden.“Nun ist Flecki wieder in seinem Stall auf dem Hof der Familie.

„Wir sind sehr erleichter­t und überglückl­ich“, sagt Lidl. Zeitweise lag eine Abschussge­nehmigung für das Kalb vor. Lidl gibt zu bedenken, dass die Bahnlinie in der Nähe liegt. Wenn das 250 Kilogramm schwere Tier über die Gleise gerannt wäre, hätte das verheerend­e Folgen haben können. „Das war mit allen Beteiligte­n wie dem Landratsam­t und der Polizei abgesproch­en und das wäre aus Sicht aller nur die Ultima Ratio gewesen. In solchen Fällen muss man das Allgemeinw­ohl einfach über das Tierwohl stellen“, betont der Landwirt. So weit sei es aber ja auch zum Glück nicht gekommen.

Lidl ist jedenfalls begeistert von der Unterstütz­ung, die er von allen Seiten bekommen hat. Er lobt den Einsatz der Tierschütz­erinnen und Tierschütz­er, die sofort bei der Suche geholfen hätten. Ohne die Unterstütz­ung der Polizei, des Jägers und des Veterinärm­ediziners hätte er Flecki nicht einfangen können. „Ich möchte allen danken“, sagt er.

 ?? Foto: Familie Lidl ?? Das Kalb Flecki ist wiedergefu­nden worden: Landwirt Johannes Lidl (rechts) und Hel‰ fer Florian Huber freuen sich.
Foto: Familie Lidl Das Kalb Flecki ist wiedergefu­nden worden: Landwirt Johannes Lidl (rechts) und Hel‰ fer Florian Huber freuen sich.

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