Der Neuling
Ediz Sirin will gegen die Politikverdrossenheit angehen
Das größte Problem sei, sagt Ediz Sirin, dass die Interessen der Bürgerinnen und Bürger nicht mehr wirklich zählen bei den Politikern. „Sie interessieren sich nicht mehr für das, was wir wollen.“Der 21-Jährige, der als parteiloser Kandidat für die Bundestagswahl antritt, will das ändern. Und so ist er im Wahlkampf als Einzelkämpfer viel unterwegs, um mit den Menschen in seiner Heimatstadt Augsburg über ihre Sorgen und Belange zu sprechen.
Ein Thema, das ihn bewegt, ist die zunehmende Armut. „Ich sehe so viele Menschen hier, die Flaschen sammeln müssen. Da blutet mir das Herz.“Auch die Tatsache, dass so viele, vor allem junge Menschen politikverdrossen seien, stört ihn. Sirin, der in München Luft- und Raumfahrttechnik studiert, will mit gutem Beispiel vorangehen und andere junge Menschen dazu motivieren, sich einzubringen.
Sirin wurde in Augsburg geboren, er hat türkische Wurzeln. Gerade in seiner türkischen Community will er Überzeugungsarbeit leisten. „Die Demokratie ist etwas so Wertvolles.“Eben weil er an sie glaubt, will er sich selbst einbringen. Klappt es nicht mit dem Einzug in den Bundestag, kann Sirin, der in Oberhausen wohnt, sich auch vorstellen, für den Landtag zu kandidieren. Auf jeden Fall will der junge Mann, der einmal zwei Jahre lang SPD-Mitglied war, keiner Partei mehr beitreten. „Ich möchte jenseits von Partei- oder Fraktionszwang agieren und entscheiden können.“