Oberschönenfeld startet mit vier Ausstellungen
So geht das Schwäbische Museum ins zweite Halbjahr 2021. Daneben bietet der Bezirk Schwaben auch in Thierhaupten Veranstaltungen an
Landkreis Augsburg/Thierhaupten Volle Fahrt voraus nach dem Lockdown: Das Museum Oberschönenfeld ist mit vier Ausstellungen in die zweite Jahreshälfte gestartet. Drechsler, Schreiner und preisgekrönte Kunst bestimmen das Programm im zweiten Halbjahr 2021. Bei einer Kultur-Pressekonferenz des Bezirks Schwaben wurde das Programm vorgestellt. Auch in Thierhaupten gibt’s wieder ein Konzert. Doch das Angebot reicht noch weiter.
„Die Kunst- und Kulturszene hat in der Pandemie besonders gelitten – wir haben versucht, sie weiter zu unterstützen, indem wir die Zuschüsse gezahlt haben, ob die Veranstaltungen stattfinden konnten oder nicht“, betonte Bezirkstagspräsident Martin Sailer. Museumsleiterin Beate Spiegel umriss die Bandbreite der Veranstaltungen: „Handwerks- und Familiengeschichte aus dem Allgäu, eine Werkschau zwischen Malerei, Holzschnitt und Skulptur sowie prämierte Kunst zeigt das Museum Oberschönenfeld in den nächsten Monaten in vier neuen Ausstellungen.“Den inhaltlichen Schwerpunkt setzt dabei Holz als Jahresthema-Kultur des Bezirks Schwaben.
Noch bis 3. Oktober zu sehen ist die Ausstellung „Im Dialog“mit überlebensgroßen Holzskulpturen des Bildhauers Josef Lang aus Denklingen auf dem Freigelände des Museums. Sie wurde schon eröffnet, als das Museum wegen des Lockdowns noch geschlossen bleiben musste.
Um Holz dreht sich auch die Sonderausstellung „Heinz hört auf. Von
Schreinern und einem Neuanfang“. Sie ist bis zum 31. Januar im Volkskundemuseum zu sehen. Ausgehend von der Auflösung der Schreinerei und Drechslerei Heinz in Waal, die über viele Generationen in Familienbesitz war, erzählt die Ausstellung eine Geschichte über den Erfolg einer Schreinerei und Drechslerei im Allgäu, über die Rolle des Handwerks zwischen Tradition und Innovation sowie über die Herausforderungen, das eigene Familienerbe aufzulösen. Veranschaulicht wird dies zum größten Teil durch Objekte aus der Drechslerei und Schreinerei Heinz. Die Schau wird ergänzt um Leihgaben der Schulen für Holz und Gestaltung aus Garmisch-Partenkirchen, die das Furnierholzlager der Firma übernommen haben, und bereichert durch Filmstationen, die die Situation der Auflösung dokumentieren.
Nach längerer Zeit wieder mit einer Werkschau zu Gast ist der Bildhauer Terence Carr unter dem Motto „Stop The World“. Vereint sind darin Skulpturen aus Holz und Bronze. Die Ausstellung löst die Kiening-Schau in der Schwäbischen Galerie ab und dauert von 27. August bis 7. November. Gezeigt werden Arbeiten Carrs aus zwei Jahrzehnten. Seine Skulpturengruppe „United“, für die er 2001 den Kunstpreis des Bezirks Schwaben erhielt, bildet dabei den AusgangsDrechslern, punkt. Holz ist Carrs bevorzugtes Material. Jede seiner meist aus einem Stamm mit der Kettensäge gearbeiteten Skulpturen bemalt er anschließend in mehreren Farben. Mit seinen politischen und gesellschaftsrelevanten Themen fordert er zum Nachdenken auf.
Den Abschluss des Ausstellungsreigens 2021 bildet die Ausstellung „Schichtung und Raum“. Die Arbeiten von Christian Hörl sind vom 14. November bis 31. Januar in der Schwäbischen Galerie zu sehen. 2019 erhielt der Bildhauer, Maler und Konzeptkünstler Christian Hörl den Kunstpreis des Bezirks Schwaben für sein Gesamtwerk. Die umfangreiche Einzelausstellung in der
Schwäbischen Galerie präsentiert eine Fotodokumentation seiner vielseitigen Auftragsarbeiten im öffentlichen Raum, ergänzt durch Modelle. Demgegenüber stehen Christian Hörls neueste Bilder zum Thema „Naturstudien“. Die Grundlage bilden Malereien auf Leinwand oder Kupfer.
Ausgebaut hat das Museum Oberschönenfeld auch das Angebot an Zusatzveranstaltungen. So sind unter anderem in dem Projekt „Museum inklusive“inklusive, barrierefreie Führungen geplant. „Ein Teil dieses Projekts ist auch der kürzlich eröffnete neue Spielplatz“, so Beate Spiegel.
Weiter wurde die neue Broschüre „Museum Oberschönenfeld – Kultur – Erlebnis – Natur“herausgebracht. Sie stellt kurz alle Einrichtungen in Oberschönenfeld, vom Museum über die Abtei bis zum Naturparkhaus und dem Bauernmuseum Staudenhaus vor.
Eine Tradition sind die Konzerte des Bezirks in Thierhaupten mit Volksmusik abseits des Mainstreams: Mit dem Programm „Dahoam und retour“ist am 25. September das Volksmusik-Ensemble Unterbiberger Hofmusik zu Gast im Kapitelsaal des Klosters. Zu hören sind neben klassischer bayerischer Blasmusik musikalische Einflüsse aus Armenien, Ägypten, Brasilien, dem Balkan, Griechenland, Indien, den USA und der Türkei.
Eine weitere Veranstaltung in Thierhaupten hat das Team um Bezirksheimatpfleger Christoph Lang organisiert: Am 6. Oktober findet in Zusammenarbeit mit der Schule der Dorf- und Landentwicklung in Thierhaupten das Seminar „Verfassen einer Ortschronik“statt.